Schon die Vorgeschichte zeigt, dass Brahms sich schwertat mit der Besetzung. Zuerst war das Werk ein Streichquintett, dann eine Sonate für zwei Klaviere. Bei den früheren Versionen erkannte schon Clara Schumann, daß da mehr drinsteckte. "Wundervoll großartig", fand sie die Vorläufer, dass man es "mit einem Füllhorn über das ganze Orchester ausstreuen" müsste. Symphonisch klingt vor allem der erste Satz. Er entfaltet sich zu einem wilden Dialog zwischen Klavier und Streichern. Klagend, gesanglich, gespenstisch, ländlich geht es in den Folgesätzen weiter. Wie das alles komponiert ist, wie das Werk "funktioniert" – darüber hat Christoph Schmitz mit dem Pianisten Matthias Kirschnereit gesprochen, der am Flügel und zusammen mit dem Amayrllis Quartett zahlreiche Klangbeispiele präsentiert.
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Symphonische Kammermusik
Pianist Kirschnereit über Brahms‘ Klavierquintett
Johannes Brahms sprengt in seinem Klavierquintett in f-Moll die Grenzen der Kammermusik und liefert so etwas wie eine Symphonie plus Klavierkonzert. Kleine Besetzung, riesig im Klang: Eine Herausforderung auch für den Pianisten Matthias Kirschnereit - er erklärt, warum.