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Synthesizer-Musik von Serge Blenner
"Ich hätte viel mehr machen können, das weiß ich selber"

Der französische Komponist Serge Blenner hat in den 1980er Jahren mit „La Vogue“ und „Magazine Frivole“ zwei vergessene Alben aufgenommen. Das Hamburger Label Bureau B hat sie neu aufgelegt. "Das war wie ein Kindergarten", erinnert sich Blenner im Corsogespräch an sein Frühwerk.

Serge Blenner im Corsogespräch mit Fabian Elsäßer |
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Komponist Serge Blenner Anfang der 1980er Jahre (Bureau B)
Serge Blenner wuchs im elsässischen Mulhouse auf und beschloss 1975, nach Deutschland zu ziehen und dort Musik mit Synthesizern zu machen. Vorbilder waren für ihn nach eigenen Worten die Düsseldorfer und die Berliner Schule mit Bands wie Kraftwerk und Tangerine Dream. "So etwas gab es in Frankreich nicht", sagte der Komponist im Deutschlandfunk. Jean Michel Jarre kam erst später, und dessen Musik war für Blenner zu sehr im Mainstream verortet. Als er seine ersten beiden Alben aufnahm, sei alles neu für ihn gewesen: "Das Land, die Sprache, neue Instrumente wie der Sequenzer - das war wie ein Kindergarten, könnte man sagen". Es sei interessant gewesen, "La Vogue" und "Magazin Frivole" nach so vielen Jahren wieder zu hören.
Marketing liegt ihm nicht
Blenner hat danach noch mehr als ein Dutzend weitere Alben aufgenommen und darauf unterschiedliche Stile bis hin zur Kammermusik mit echten Streichern erkundet. Er ist allerdings weitaus weniger bekannt als andere Vertreter elektronischer Musik wie Roedelius oder Conrad Schnitzler. "Ich hätte viel mehr machen können, das weiß ich selber. Es ist die Geschichte, die ich haben möchte. Dieses Marketing, dieser Mainstream ist einfach nicht für mich interessant. Ich mag lieber etwas entwickeln", erklärte Blenner im Corsogespräch. Sein bisher letztes Album erschien im Jahr 2008. Derzeit arbeite er aber wieder an neuem Material, für das er auch gerne Texte einsingen lassen möchte, in der Art von Chansons.