Regierungstruppen und bewaffnete Gruppen lieferten sich im Osten von Damaskus Gefechte geliefert – trotz der geltenden Waffenruhe. In der Region um den Ort Dschubar hätten sich Armee und Aufständische gegenseitig mit Granaten beschossen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Bürgerkriegsparteien gaben sich gegenseitig die Schuld am Bruch der Feuerpause. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, Terrorgruppen hätten einen Angriff gestartet und Granaten auf benachbarte Gebiete gefeuert. Oppositionelle Medien berichteten dagegen, die syrische Armee und mit ihr verbündete Milizen seien für den Bruch der Waffenruhe verantwortlich.
Scharfschützen erschießen Zivilisten
Auch in der nordsyrischen Stadt Aleppo kam es zu Gewalt. Angaben der Beobachtungsstelle zufolge wurden dort ein Kind und eine erwachsene Person von Scharfschützen erschossen. Bei einem Raketenangriff im Südwesten des Landes kam ein Mädchen ums Leben. Es seien die ersten Zivilisten gewesen, die seit Beginn der Waffenruhe am Montagabend getötet wurden, meldete die Beobachtungsstelle. Ihre Angaben können allerdings nicht unabhängig überprüft werden.
Immer noch keine Hilfslieferungen
Die von Russland und den USA ausgehandelte Feuerpause war am Mittwoch um weitere 48 Stunden verlängert worden. Sie soll dazu dienen, notleidende Menschen in belagerten Gebieten zu versorgen. Etwa 40 Lastwagen mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen stehen seit Tagen an der Grenze zur Türkei bereit. Bislang haben sie von der syrischen Regierung aber kein grünes Licht bekommen. Aus dem Außenministerium in Damaskus hieß es, die UN hätten den syrischen Streitkräften keine Informationen darüber vorgelegt, auf welchem Weg die Hilfskonvois nach Aleppo gelangen wollten.
Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates
Russland ist eigenen Angaben zufolge zu einer Verlängerung der Waffenruhe um weitere zwei Tage bereit. Moskau unterstützt im Syrien-Konflikt die Regierung in Damaskus, während die USA an der Seite der gemäßigteren Rebellen stehen. Die syrische Armee habe vorübergehend auch Waffen und Soldaten von der strategisch wichtigen Castello Road abgezogen, hieß es aus dem russischen Verteidigungsministerium.
Am Abend kommt der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Dort wollen die Diplomaten über die gemeinsame Initiative der USA und Russlands zum Syrien-Konflikt beraten werden soll.