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Syrien-Einsatz
Irritation wegen russischem Kampfjet über der Türkei

Ein russischer Kampfjet ist nach Angaben der Türkei unerlaubt in den türkischen Luftraum eingedrungen. Abfangjäger stiegen auf, um das Flugzeug abzudrängen. Der russische Botschafter in Ankara wurde einbestellt. Der Kreml teilte mit, er prüfe den Vorfall. Die NATO kritisierte Russland.

    Zwei russische Sukhoi SU 27-Kampfflugzeuge bei einer Flugschau in Sankt Petersburg am, 25.4.2015.
    Die Türkei meldet einen Zwischenfall mit einer russischen Militärmaschine an der Grenze zu Syrien. (AFP / OLGA MALTSEVA)
    Der Vorfall hat sich demnach am Samstag in der Region Hatay an der Grenze zu Syrien ereignet. Die russische Militärmaschine sei von zwei Kampfflugzeugen schließlich abgedrängt worden. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu warnte, die türkische Luftwaffe werde "selbst einen Vogel abfangen", wenn er den türkischen Luftraum verletze. Das türkische Außenministerium warnte Russland zudem vor ähnlichen Vorfällen. Es könne dann zu "unbeabsichtigten Ereignissen" kommen, für die dann Russland die Verantwortung trage.
    Dem russischen Botschafter in Ankara wurde der "scharfe Protest" der türkischen Regierung übermittelt. Davutoglu sagte, Moskau habe zugegeben, "aus Versehen" in den türkischen Luftraum eingedrungen zu sein. Der Kreml habe zugesichert, dass das nicht noch einmal passieren werde. Russland hat zudem angekündigt, die Vorwürfe zu prüfen.
    Die türkische Regierung machte darüber hinaus einen zweiten Zwischenfall bekannt: Ein Kampfflugzeug vom Typ MIG-29 habe am Sonntag zwei türkische F-16-Maschinen an der syrisch-türkischen Grenze für mehr als fünf Minuten mit seinem Radar anvisiert. Man wisse aber nicht, zu welchen Streitkräften die MIG-29 gehörte.
    Scharfe Kritik von der NATO
    International löste die Verletzung des türkischen Luftraums Irritationen aus. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete sie als inakzeptabel. "Russlands Handeln trägt nicht zu Sicherheit und Stabilität der Region bei." Ankara ist NATO-Mitglied. In der Türkei sind derzeit NATO-Truppen stationiert, darunter auch Bundeswehrsoldaten, um den Luftraum zu sichern.
    Das russische Militär fliegt seit vergangener Woche Angriffe im türkischen Nachbarland Syrien und unterstützt dort Truppen des Machthabers Baschar al-Assad. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte das Eingreifen Russlands in Syrien scharf kritisiert und als "schweren Fehler" bezeichnet. Assad betreibe Staatsterrorismus und werde leider durch den Iran und Russland unterstützt, sagte er der Zeitung "Hürriyet".
    (pr/tgs)