"Es ist unsere Verantwortung, die Menschen nicht allein zu lassen, die nun schon im fünften Jahr unter den Folgen des grausamen Syrien-Konfliktes leiden", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Dienstag nach Angaben des Auswärtigen Amts am Rande der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm in Lausanne. "Wir werden deshalb noch einmal aus Mitteln des Auswärtigen Amts weitere 100 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Syrien und den Nachbarländern bereitstellen."
Hohe Beträge aus Kuwait und USA versprochen
Zuvor hatte bereits das Bundesentwicklungsministerium angekündigt, bei der dritten internationalen Geberkonferenz für Syrien am Dienstag in Kuwait Hilfen in Höhe von 155 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Mit dem Geld sollen die Nachbarländer Syriens, die insgesamt rund vier Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben, unterstützt werden.
Das Emirat Kuwait sagte auf der Konferenz 500 Millionen Dollar (466 Millionen Euro) für Syrer in Not zu. Es gehe darum, die größte Krise zu bekämpfen, die die Menschheit kennt, sagte Emir Sabah Al-Ahmed. Die USA wollen 500 Millionen Dollar geben, Saudi-Arabien versprach weitere 60 Millionen Dollar (56 Millionen Euro).
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon war nach Kuwait gereist und forderte die Weltgemeinschaft zur Hilfe für notleidende Syrer auf. Die Syrer seien Opfer der schlimmsten humanitären Krise der heutigen Zeit, sagte Ban Ki Moon. Vier von fünf Syrern litten unter Armut und Mangel. Sie fragten nicht nach Mitleid, sondern nach Unterstützung.
Nicht immer werden die Zusagen eingehalten
Das Geld wird dringend benötigt, um die Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland mit Lebensmitteln zu versorgen. Für die Kinder werden zudem Mittel für eine Schulbildung benötigt. Der Krieg kostete bereits mehr als 200.000 Menschen das Leben, zwölf Millionen Menschen befinden sich im syrischen In- und Ausland auf der Flucht, während sich das Regime von Präsident Baschir Al-Assad, die Opposition sowie der Islamische Staat seit mehr als vier Jahren erbitterte Auseinandersetzungen liefern.
Suad 10, preparing herself for school early in the morning in Hesia camp, south of #Homs supported by #UNHCRinSyria. pic.twitter.com/EA8wwIHy96— Firas Al-khateeb (@khateebunhcr) 29. März 2015
Die Vereinten Nationen hoffen bei dem von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon geleiteten Treffen auf Zusagen in Höhe von 8,4 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro), damit in dem Bürgerkriegsland eine humanitäre Katastrophe verhindert werden kann. Bei den beiden vorherigen Konferenzen waren der notleidenden syrischen Bevölkerung 1,5 Milliarden beziehungsweise 2,4 Milliarden Euro zugesichert worden. Nach UN-Angaben wurden die Zusagen jedoch teilweise nicht eingehalten.
(nch/tön)