Keine der Konfliktparteien im Bürgerkrieg habe eine vor zwei Monaten verabschiedete UNO-Resolution umgesetzt, die entlang der Kampflinien und Grenzen unverzüglichen Zugang zu humanitärer Hilfe verlange, schreibt Ban in seinem Bericht an den UNO-Sicherheitsrat. Kranken und Verletzten medizinische Versorgung zu verweigern, stelle einen klaren Verstoß gegen internationales Recht dar, und doch geschehe dies regelmäßig. Erneut appelliere er daher an die Führung um Präsident Baschar al-Assad, Hilfskonvois die Arbeit zu erleichtern.
In seltener Einigkeit hatte der UN-Sicherheitsrat Ende Februar in einer Resolution freien Zugang für humanitäre Helfer in Syrien gefordert. Auch Russland und China, die Syriens Präsidenten Baschar al-Assad unterstützen und schon mehrfach Resolutionen blockiert hatten, stimmten dem Text zu.
Bruchstückhafte Hilfe
Ebenso ungehört sei der Appell des Sicherheitsrats verhallt, dass Regierung und Opposition die Belagerungen bevölkerter Gebiete einzustellen hätten. Es sei "schändlich", dass rund 250.000 Menschen gezwungen seien, unter derartigen Bedingungen zu leben, erklärte Ban. Das Welternährungsprogramm habe zwar im März 4,1 Millionen Notleidende mit Lebensmitteln versorgen können. Allerdings erreichte die Hilfe nur 34 von 262 abgelegenen oder belagerten Orten. Den in der Syrien-Frage zerstrittenen Sicherheitsrat forderte der UNO-Generalsekretär zum Handeln auf angesichts "solch deutlicher Verstöße gegen internationales Recht".
Zudem nehme die Gefahr religiös motivierten Blutvergießens zu, schreibt Ban. Auch willkürliche Luftangriffe syrischer Truppen und Mörserattacken und Granatfeuer vonseiten der Opposition gingen weiter, obwohl die Resolution den Stopp dieser Aktionen forderte. Das oberste Gremium der Vereinten Nationen befasste sich in New York mit Berichten über einen weiteren Giftgas-Einsatz in Syrien vor rund zwei Wochen.
(sdö/fun)