Lakhdar Brahimi ist in Syrien gescheitert: Knapp zwei Jahre lang hat er als Nachfolger von Kofi Annan um einen diplomatischen Ausweg aus dem Konflikt gerungen. Jetzt warf er mit viel Resignation das Handtuch: "Wieviel Zerstörung wird es geben, bevor Syrien wieder das Syrien wird, wie wir es kannten?", fragte er. Es sei "sehr traurig", dass er seine Position aufgebe, wo das Land in einem so schlimmen Zustand sei.
Tiefes Bedauern über Brahimis Ausscheiden
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, er habe Brahimis Bitte, am 31. Mai auszuscheiden, "mit tiefem Bedauern" entsprochen. Wer Brahimi nachfolgt, steht noch nicht fest. Ban verband die Rücktrittsankündigung mit einem erneuten Appell an die Konfliktparteien in Syrien: "Ich fordere Sie nochmals inständig auf, an Ihre Zukunft zu denken, das ist ihr Land, ihre Zukunft." Innerhalb von drei Jahren hätten die Konfliktparteien "keinerlei Fortschritte gemacht". Ban lobte die Verdienste Brahimis. Er habe "große Geduld" und "Beharrlichkeit" in einer "fast unmöglichen Mission" an den Tag gelegt. Brahimis Scheitern stehe für das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft als Ganzes, berichtete DLF-Korrespondent Thomas Schmidt.
Keine Chance für weitere Gespräche
Brahimis Rücktrittsankündigung folgte sieben Wochen nach dem Eingeständnis, dass er nach den zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden in Genf zur Beilegung des Bürgerkriegs in Syrien vorerst keine Chance für weitere Gespräche sehe. Die zweite Runde der Gespräche war am 15. Februar ohne konkretes Ergebnis und ohne Datum für eine Fortsetzung zu Ende gegangen. Der algerische Ex-Außenminister Brahimi war am 17. August 2012 zum UN-Syriengesandten ernannt worden.
(tzi/bor)