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Syrien-Konflikt
Hilfe für Homs

Für die Menschen in der belagerten syrischen Stadt Homs zeichnet sich Hilfe ab. Der Gouverneur der Stadt einigte sich mit den Vereinten Nationen darauf, dass Zivilisten aus der Altstadt herausgebracht werden könnten. Das teilten beide Seiten übereinstimmend mit.

    "Sehr bald" sollten die Zivilisten aus der Altstadt in Sicherheit gebracht werden, sagte der Gouverneur von Homs, Talal Barrasi, dem Staatsfernsehen. Nach Schätzung des oppositionsnahen Syrischen Beobachtungszentrums für Menschenrechte sind rund 3000 Frauen, Kinder und alte Menschen ohne ausreichend Nahrung und Medikamente in der Altstadt gefangen. Große Teile der von Rebellen besetzten Stadt werden seit 18 Monaten von Regierungstruppen und regierungstreuen Milizen belagert.
    Schauplatz erbitterter Kämpfe
    Die Vereinten Nationen (UNO) nahmen die Einigung der syrischen Bürgerkriegsparteien über die humanitäre Hilfe positiv auf. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und seine Partnerorganisationen stünden bereit, die Hilfsgüter in das Notgebiet zu bringen, "sobald beide Seiten grünes Licht für eine sichere Passage geben", erklärte UN-Sprecher Farhan Hak am Sitz der Organisation in New York. Die Lage in der Altstadt von Homs gilt als äußerst kritisch. Nach Aktivistenberichten würden die Menschen dort bereits hungern.
    Ende Januar hatte der internationale Sondergesandte Lakhdar Brahimi auf der internationalen Syrien-Konferenz in Genf verkündet, dass die syrische Regierung zugesagt habe, Frauen und Kinder aus der belagerten Stadt zu lassen. Anschließend warfen Opposition und Regierung sich aber gegenseitig vor, die Umsetzung der Abmachung zu blockieren. Zudem gab es keine Einigung zu den in der Stadt eingeschlossenen Männern und zur Belieferung mit Hilfsmitteln. Die Syrien-Friedensgespräche sollen am kommenden Montag in Genf fortgesetzt werden.
    Die Region um Homs ist seit langem Schauplatz erbitterter Kämpfe. Sie liegt im Zentrum des Landes an der strategisch wichtigen Autobahn zwischen Damaskus und Aleppo im Norden.