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Syrien-Konflikt
Israelische Luftwaffe greift Armee-Stellungen an

Die israelische Luftwaffe hat mehrere Stellungen des syrischen Militärs auf den Golanhöhen angegriffen. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden dabei neun Ziele getroffen, darunter Kommandoposten und Gefechtsstände. Die Luftschläge waren eine Reaktion auf den Tod eines israelischen Jugendlichen in der Grenzregion durch Raketen-Beschuss aus Syrien.

Von Torsten Teichmann |
    Mehrere Soldaten stehen auf einem Panzer, der inmitten von verdorrtem Gras steht, im Hintergrund ein Hügel
    Israelische Soldaten auf den Golanhöhen nach dem Tod eines 15-Jährigen. (picture alliance / dpa / Abir Sultan)
    Ziel der Angriffe waren nach Angaben der israelischen Armee Stellungen des syrischen Militärs - so zum Beispiel ein Kommandostand. Dabei habe Israel Jets der Luftwaffe und gelenkte Raketen eingesetzt, heißt es. Berichte über Verletzte gibt es derzeit nicht.
    Die Luftschläge seien eine direkte Antwort auf die wachsende Auseinandersetzung entlang der Grenzlinie auf den Golanhöhen, heißt es in einer Erklärung der israelischen Armee. Gestern war das Auto von Arbeitern des Verteidigungsministeriums mit einer Anti-Panzer-Rakete von syrischem Gebiet aus beschossen worden. Bei dem direkten Treffer starb ein 15-jähriger israelischer Junge, der seinen Vater bei der Arbeit begleitet hatte.
    Die Golanhöhen gehören zu Syrien, wurden im Krieg 1967 aber von Israel besetzt und später annektiert.
    Suche nach vermissten Jugendlichen
    Im Westjordanland hat die israelische Armee ihre Suche nach drei vermissten Jugendlichen fortgesetzt. Der Einsatz hat bisher keine Spur gebracht. Allerdings sind bei der Operation auf von Israel besetztem Gebiet in den vergangenen zehn Tagen fünf Palästinenser getötet worden. 400 wurden von der Armee und Grenzpolizei festgenommen.
    200 der Festgenommenen sollen wiederum in Administrativ-Haft bleiben, also ohne Gerichtsurteil einsitzen. Die Tageszeitung Haaretz berichtet, entsprechende Befehle seien von Offizieren der Armee bereits unterschrieben - und das, obwohl mindestens 80 Administrativ-Gefangene in Israel ohnehin seit zwei Monaten im Hungerstreik sind; ein Umstand, der die gegenwärtige Situation zusätzlich verschärft.