Die UNO hatte schon vor Beginn der neuen Gesprächsrunde vor übertriebener Hoffnung gewarnt. Die Haltungen von Oppositionellen und Regierung liegen weit auseinander. Deshalb will Brahimi zunächst mit jeder Partei einzeln sprechen, um weitere Schritte auszuloten. Dabei soll es nach seinem Willen erst einmal um ein Ende der Gewalt und des Terrorismus gehen und auch die Bildung einer Übergangsregierung.
Besonders umstritten ist dabei, wie es mit Präsident Baschar al-Assad weitergeht. Die Oppositionellen fordern seinen Rücktritt, Regierungsvertreter lehnen dies strikt ab.
Russland schlägt internationale Gespräche vor
Möglich ist auch eine internationale Verhandlungsrunde, die Russland laut Medienberichten vorgeschlagen hat. Ende der Woche wird es nach UNO-Angaben dazu ein Treffen von Brahimi mit Diplomaten aus Russland und den USA geben. Die Gespräche in Genf werden am Dienstag weitergehen.
In der syrischen Stadt Homs ist unterdessen die Evakuierung belagerter Stadtviertel vorangekommen. Im Laufe des Tages wurden 300 weitere Menschen in Sicherheit gebracht, teilte ein Sprecher der Organisation Roter Halbmond mit. Insgesamt wurden so etwa 1.000 Personen aus der Stadt geholt. Möglich wurde dieser Hilfseinsatz durch eine vereinbarte Waffenruhe, die allerdings am Wochenende brüchig war.
Nothilfekoordinatorin fordert langfristige Hilfen
Dennoch einigten sich Oppositions- und Regierungstruppen nach UNO-Angaben auf eine Verlängerung der Kampfpause, die eigentlich nur bis Sonntagabend gehen sollte. Nun ist geplant, dass sie bis Mittwochabend dauert. "Ich hoffe, das wird uns ermöglichen, weitere Zivilisten in Sicherheit zu bringen und zusätzliche Hilfsmitteln zu liefern", sagte die Nothilfekoordinatorin der UNO, Valerie Amos. Gleichzeitig bezeichnete sie es als "vollkommen inakzeptabel", dass einige Konvois mit Hilfslieferungen für die Menschen im Homs beschossen wurden.
Von den Konferenzteilnehmern in Genf forderte Amos, sich auf langfristige Hilfen für etwa 250.000 Menschen zu einigen, die sich zurzeit in belagerten Städten in Syrien aufhalten und nicht fliehen können.