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Syrien
Russland und USA wollen Angriffe absprechen

Militärexperten aus den USA und Russland sollen sich so schnell wie möglich wegen der Angriffe in Syrien koordinieren. Darauf haben sich die Außenminister der beiden Länder, John Kerry und Sergej Lawrow, in New York geeinigt. Inzwischen bat der Irak um militärische Hilfe im Kampf gegen den IS.

    Die Außenminister John Kerry (USA/links) und Sergej Lawrow
    Die Außenminister John Kerry (USA/links) und Sergej Lawrow (dpa / picture-alliance / Alexander Shcherbak)
    Entsprechende Gespräche könnten bereits am Donnerstag stattfinden. Sie sollen verhindern, dass sich die USA und Russland versehentlich in die Quere kommen. "Wir haben uns über die Notwendigkeit verständigt, so bald wie möglich - vielleicht sogar schon morgen, jedenfalls so schnell wie möglich - ein Gespräch auf militärischer Ebene zur Entschärfung des Konflikts zu führen", sagte US-Außenminister John Kerry, als er in New York mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow gemeinsam vor die Presse trat. Der russische Außenminister bestätigte, dass es "bald" ein Treffen von russischen und US-Militärvertretern geben solle.
    Kerry fügte hinzu, er habe mit Lawrow Ideen entwickelt, wie ein politischer Prozess zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien vorangetrieben werden könnte. Diese würden sie nun jeweils intern mit den beiden Staatschefs, US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin, erörtern. Lawrow hob die Gemeinsamkeiten hervor: "Wir alle wollen, dass Syrien demokratisch, geeint, säkular ist. Ein Syrien, das allen ethnischen Gruppen eine Heimat gibt und deren Rechte garantiert, aber wir haben ein paar Differenzen über die Details, wie wir dort hin kommen können."
    Zweifel an Russlands Zielen
    Russland hatte am Mittwoch mit Luftangriffen in Syrien begonnen und ist dafür international und besonders in den USA kritisiert worden. Marcus Pindur berichtet im Deutschlandfunk, dass hochrangige US-Regierungsvertreter bezweifelten, der Einsatz Russlands gelte tatsächlich der radikal-islamischen IS-Miliz. Möglicherweise kämpfe Russland gegen die syrischen Rebellen, die seit mehr als vier Jahren versuchen, den mit Russland verbündeten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu stürzen. Solche Berichte nannte Russland "Propaganda", berichtet Markus Sambale im Deutschlandfunk. In Moskau war von "gezielten Angriffen" auf den IS die Rede.
    US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte hingegen, es sehe nicht danach aus, dass die Angriffe von Dschihadisten gehaltene Gebiete getroffen hätten. Verärgert zeigten sich die USA auch über die Art und Weise, wie sie über die bevorstehenden Luftangriffe informiert wurden. Die USA fliegen bereits mit Frankreich und anderen Alliierten Angriffe gegen den IS in Syrien und dem Irak.
    Der Irak bittet um Hilfe gegen den IS
    Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi bat unterdessen am Mittwoch vor der UNO-Vollversammlung in New York ebenfalls um Hilfe im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat. "Die Unterstützung anderer Länder ist uns sehr wichtig. Aber wir brauchen mehr", sagte al-Abadi. "Die Iraker kämpfen diesen Krieg gegen das Böse, das sich Islamischer Staat nennt. Aber wir benötigen Hilfe, wenn wir diesen Kampf tatsächlich zu einem erfolgreichen Ende führen wollen." Abadi nannte insbesondere logistische Unterstützung, willkommen sei aber jede Art militärischen Beistands. Auch bei der Versorgung von Flüchtlingen sei der Irak auf Hilfe angewiesen.
    (nch/dk)