Mindestens 48 Menschen seien in der Stadt Tartus getötet worden, mindestens 53 Personen in Dschabla, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Zudem seien Dutzende Menschen verletzt worden. Staatliche Medien sprachen von bislang 78 Toten.
In mehreren Fällen sprengten sich offenbar Selbstmordattentäter in die Luft. In Tartus sei der Anschlag an einer Bushaltestelle inmitten einer Menschenmenge verübt worden, heißt es, wenige Minuten später sei dort eine Autobombe explodiert. In Dschabla seien drei Raketen in der Nähe einer Bushaltestelle eingeschlagen, berichtete die Nachrichtenagentur Sana. Zudem sei es vor einem Krankenhaus und dem Gebäude eines Stromversorgers zu Explosionen gekommen.
Die Angriffe sind die verheerendsten in dieser Region seit Beginn des Bürgerkriegs. In beiden Städten kamen erstmals Zivilisten ums Leben. In einer kurzen Stellungnahme über die Nachrichtenagentur Aamak schrieb sich die Terror-Organisation IS die Taten zu.
Die Küstenregionen befinden sich weitgehend unter Kontrolle von Machthaber Baschar al-Assad. Der Landstrich gilt als Kernland der Religionsgruppe der Alawiten, zu der die Familie Assad gehört. Zudem nutzt Syriens enger Verbündeter Russland in Tartus einen Marine-Stützpunkt. Es ist Russlands einziger am Mittelmeer. In Dschabla befindet sich zudem der russische Luftwaffenstützpunkt Hmeimim. Der Kreml teilte mit, die Anschläge untermauerten die Dringlichkeit einer Fortsetzung der Friedensgespräche für Syrien.
(bor/tgs)