Der syrische Außenminister Walid al-Mualem übergab in Russland entsprechende Pläne für Aleppo. Die Stadt könne als Vorbild für weitere Orte dienen, sagte Mualem nach einem Gespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.
Jetzt müsse nur noch die "Stunde Null" für diese Waffenruhe festgelegt werden. Ein Teil von Aleppo wird momentan von Rebellen kontrolliert, ein Teil von den Regierungstruppen. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad hatte sowohl eine Waffenruhe als auch einen Gefangenenaustausch in dieser Form bislang abgelehnt.
Opposition berät Konferenzteilnahme
Lawrow warf der zersplitterten syrischen Opposition eine "Hinhaltetaktik" vor. Russland sei "zutiefst beunruhigt", dass die Assad-Gegner sich noch nicht klar zur Teilnahme an den geplanten Friedensverhandlungen geäußert hätten. Er warnte davor, die humanitäre Krise in Syrien als Vorwand für eine militärische Lösung zu missbrauchen.
Noch immer ist unklar, ob die syrische Opposition an der Friedenskonferenz teilnimmt, die ab dem 22. Januar auf Einladung der UNO in der Schweiz stattfinden soll. Bei dem Treffen sollen Vertreter beider Konfliktparteien an einen Tisch gebracht werden, um so einen Ausweg aus dem syrischen Bürgerkrieg zu finden. Die syrische Exil-Opposition will bis Samstag in Istanbul über ihre Teilnahme an den Verhandlungen beraten.
Erneute Anschläge in Grenzregion
Ein Gefangenenaustausch und humanitäre Korridore für Hilfslieferungen gehörten zu den Forderungen an beide Seiten, die Lawrow und US-Außenminister John Kerry bei einem Treffen in Paris am Montag zur Vorbereitung der Syrien-Konferenz in der kommenden Woche formuliert hatten. Außerdem sprachen sich beide für begrenzte Kampfpausen aus.
In der Grenzstadt Arsal wurden staatlichen Medienberichten zufolge mindestens sieben Menschen durch Raketenbeschuss getötet und 15 weitere verletzt. Sicherheitskreisen zufolge schlugen mindestens zehn Raketen im Grenzgebiet zu Syrien ein. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Der Konflikt im Nachbarland greift immer wieder auf den Libanon über. In dem seit fast drei Jahren anhaltenden Konflikt wurden mehr als 100.000 Menschen getötet.