Nach dem Umsturz
Syrien-Sonderkoordinator Lindner knüpft Unterstützung der neuen Führung an Bedingungen

Der Sonderkoordinator der Bundesregierung für Syrien, Lindner, macht die Unterstützung der neuen Machthaber von bestimmten Bedingungen abhängig.

    Das Bild zeigt den Grünen-Politiker Tobias Lindner bei einem Bürgergespräch in Weimar.
    Nach dem Umsturz in Syrien wurde Tobias Lindner von Außenministerin Annalena Baerbock zum Sonderkoordinator für das Land ernannt. (picture alliance / foto2press / Steffen Proessdorf)
    Der Grünen-Politiker, der gestern gemeinsam mit Außenministerin Baerbock zu ersten Gesprächen nach Damaskus gereist war, sagte im Deutschlandfunk, die Bundesregierung sei bereit, die Führung der HTS-Miliz beim Wiederaufbau des Landes zu unterstützen, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben seien. Dazu zählte Lindner die Frage der Menschenrechte, insbesondere der Frauenrechte, religiöse Freiheit für alle Syrer sowie die Bildung einer zivilen Regierung und eine neue Verfassung. An diesen Punkten könne man sehr gut messen, inwieweit die Taten der Regierung mit den Worten übereinstimmten. Lindner betonte, es gebe bereits funktionierende Kanäle nach Damaskus, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Neben weiteren Besuchen sei zudem langfristig die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in der Haupstadt geplant. Zuvor hatte Außenministerin Baerbock im ARD-Fernsehen mit Blick auf Syrien erklärt, keinesfalls werde Europa Geldgeber für eine Islamisierung der Gesellschaft sein.
    Diese Nachricht wurde am 04.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.