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Syrien
Sorgen über russische Präsenz in Syrien

Die US-Regierung sieht Anzeichen für einen russischen Militäraufmarsch in Syrien - angeblich sollen Schiffe, Flugzeuge und Infanteristen entsandt worden sein. Außenministerium und Präsidialamt äußern ihre Besorgnis - und sind damit nicht allein.

    US-Außenminister John Kerry erwarten schwere Verhandlungen in Kairo.
    US-Außenminister John Kerry erwarten schwere Verhandlungen in Kairo. (picture alliance / dpa)
    "Ich bin besorgt über Berichte über eine verstärkte russische Militärpräsenz in Syrien", sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Prag. "Das wird keinen Beitrag zur Lösung der Krise bringen." Vielmehr müssten alle Möglichkeiten genutzt werden, eine politische Lösung des seit mehr als vier Jahren anhaltenden Bürgerkriegs zu finden. Auch der französische Außenminister Laurent Fabius sagte, die russische Militärpräsenz erschwere die Suche nach einer politischen Lösung, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier warnte alle Seiten vor einem militärischen Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg.
    US-Außenminister John Kerry sprach nach Angaben seines Ministeriums mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow, um die Besorgnis der US-Regierung deutlich zu machen. Sollten die Berichte über russische Truppenverlegungen nach Syrien stimmen, würde dies zu noch mehr Gewalt in der Region beitragen. "Tief besorgt" zeigte sich auch das US-Präsidialamt: Man begrüße zwar jegliches Engagement gegen die Dschihadistenmiliz IS, sagte ein Sprecher von Barack Obama. Es wäre aber skrupellos, das Regime von Syriens Präsident Baschar al-Assad zu unterstützen.
    Hilfe bei Waffenlieferungen
    Russland gilt als Verbündeter Assads und hat gestern erstmals den Einsatz eigener Soldaten in Syrien bestätigt. Sie leisteten Hilfe bei Waffenlieferungen, erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau. Libanesische Quellen berichten schon seit längerem, dass russische Truppen sich an Kampfhandlungen in Syrien beteiligen. Die syrische Regierung bestreitet dies. Den US-Angaben zufolge hat Russland zwei Landungsschiffe, die auch Panzer transportieren können, zusätzliche Flugzeuge und eine kleine Zahl an Marineinfanteristen geschickt - sie sollen demnach ein Flugfeld nahe der Hafenstadt Latakia vorbereiten, die als eine Hochburg Assads gilt.
    Aus Sorge um mögliche Lieferungen von militärischen Gütern hatte Bulgarien heute seinen Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Bulgariens Außenminister Daniel Mitow erklärte jedoch später, russische Maschinen könnten sein Land überfliegen - wenn sie zu Kontrollen auf einem bulgarischen Flugplatz bereit seien. Inzwischen aber sollen der Iran und Griechenland Russland erlaubt haben, ihren Luftraum für Versorgungsflüge nach Syrien zu nutzen. Das meldeten zumindest russische Medien unter Berufung auf Diplomaten.