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Syrien und Irak
"Der IS hat noch immer Chancen, sich zu regenerieren"

Die Terrororganisation "Islamischer Staat" habe in Syrien und im Irak zwar an Boden verloren, aber es sei falsch, sie vollkommen abzuschreiben, sagte der Islamwissenschaftler Wilfried Buchta im Dlf. Wichtig sei, den Sunniten Angebote zur Teilhabe an der Macht zu machen. Sonst werde die Terrormiliz viele neue Anhänger finden.

Wilfried Buchta im Gespräch mit Benedikt Schulz |
    Iraqi children sit amidst the rubble of a street in Mosul's Nablus neighbourhood infront of a billboard bearing the logo of the Islamic State (IS) group on March 12, 2017, during an offensive by security forces to retake the western parts of the city from IS fighters. / AFP PHOTO / ARIS MESSINIS
    Der sogenannte Islamische Staat ist aus dem irakischen Mossul vertrieben, doch seine Kommandostrukturen seien weitgehend intakt geblieben, sagte der Islamwissenschaftler Wilfried Buchta im Dlf (AFP)
    Der Islamwissenschaftler Wilfried Buchta rechnet mit weiteren Bürgerkriegen in Syrien und im Irak. Im Deutschlandfunk sagte Buchta, die Terrororganisation "Islamischer Staat" habe in den beiden Ländern zwar an Boden verloren, aber es sei falsch, sie vollkommen abzuschreiben. Der IS sei in entlegene Wüstengebiete und in den Untergrund der größeren Städte abgedrängt worden. Die Phase des militärischen Kampfes gehe zuende. Nun steht nach Ansicht von Buchta der Einsatz von Polizei und Geheimdienst im Vordergrund. Der Erfolg der Sicherheitskräfte sei aber abhängig vom Vertrauen und der Kooperation der Zivilbevölkerung.
    Misstrauen zwischen Schiiten und Sunniten
    Wichtig ist, nach den Worten Buchtas, die zerstörten Städte im Irak und in Syrien wieder aufzubauen und den Sunniten Angebote zur Teilhabe an der Macht zu machen. Sollten die Sunniten weiter unterdrückt werden, würde der "Islamische Staat" unter ihnen viele neue Anhänger finden. Die schiitisch dominierten Regierungen in Damaskus und Bagdad sähen in den Sunniten Feinde und misstrauten ihnen. Dieses Misstrauen müsse überwunden werden, wenn die Regionen einen dauerhaften Frieden finden wollten, sagte der Islamwissenschaftler. Er sei in dem Punkt aber wenig zuversichtlich.