Ein Sprecher des UNO-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) teilte in Genf mit, dass die Vereinten Nationen vorerst alle Hilfslieferungen in Syrien gestoppt hätten. Die Sicherheitslage in Syrien erlaube bis auf Weiteres keine neuen Transporte zu den Hunderttausenden hilfsbedürftigen Menschen. Auch das Rote Kreuz wird nach Aussagen eines Sprechers vorerst alle Hilfslieferungen verschieben und die Sicherheitslage neu bewerten.
Beim Angriff auf den Konvoi der UNO und des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes im Nordwesten Aleppos wurden nach jüngsten Angaben des Roten Kreuzes etwa 20 Menschen getötet. 18 der 31 Lastwagen seien zerstört worden.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sprach von einem inakzeptablen Verstoß gegen das Humanitäre Völkerrecht. "Wir sind entsetzt über diesen Luftangriff, bei dem zahlreiche Helfer des Roten Halbmondes, unserer Schwesterorganisation, getötet wurden", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters in Berlin. Das US-Außenministerium teilte mit, das Ziel des Konvois sei allen Konfliktparteien bekannt gewesen.
Unionsfraktion verurteilt Angriff
Mit dem Konvoi hätten 78.000 Menschen in der Region mit Hilfsgütern versorgt werden sollen. Nach UNO-Angaben waren alle Konfliktparteien über den Konvoi mit humanitären Gütern für 78.000 bedürftige Menschen informiert. Seit Beginn des Syrien-Kriegs kamen bereits mehr als 50 Freiwillige des Syrischen Arabischen Roten Halbmondes ums Leben.
Auch die Unionsfraktion im Bundestag verurteilte den Angriff. "Wenn der Angriff vorsätzlich erfolgt sein sollte, käme dies einem Kriegsverbrechen gleich", sagte Fraktions-Vize Franz Josef Jung (CDU).
(tgs/hba)