Laut Angaben der Vereinten Nationen sind bei den Raketenangriffen auch Kinder getötet worden. Viele weitere Menschen seien bei den Attacken in den Provinzen Aleppo und Idlib verletzt worden, sagte UN-Sprecher Farhan Haq am Montag in New York. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteile die Angriffe als "eklatante Verstöße gegen internationales Recht". Auch die USA verurteilten die Luftangriffe.
Ein von "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) unterstütztes Krankenhaus in der Provinz Idlib, 280 Kilometer nördlich von Damaskus nahe der Stadt Murat al-Numan wurde nach Angaben von Beschäftigten bei zwei Angriffen innerhalb weniger Minuten viermal getroffen. Sieben Menschen wurden den Angaben zufolge getötet, darunter fünf Patienten. Acht Mitarbeiter der Hilfsorganisation werden vermisst, MSF geht davon aus, dass sie bei dem Angriff gestorben sind. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kann die Zahl der Toten noch steigen, da noch Opfer unter den Trümmern vermutet werden. Das Krankenhaus hatte 54 Mitarbeiter und 30 Betten und wird von "Ärzte ohne Grenzen" finanziert.
Der Chef von MSF in Syrien, Massimiliano Rebaudengo, verurteilte die Attacke als "gezielten Angriff" auf eine medizinische Einrichtung. Durch die Zerstörung des Krankenhauses seien etwa 40.000 Bewohner der Region von medizinischer Versorgung abgeschnitten, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Insgesamt unterstützt MSF in Syrien mehr als 150 Krankenhäuser. Laut Ärzte ohne Grenzen sind damit in diesem Jahr bereits mehr als 15 Kliniken in Syrien angegriffen worden.
Angriff auf Kinderkrankenhaus nahe der Stadt Asas
"Ärzte ohne Grenzen" macht Russland oder die syrische Regierung für die Angriffe verantwortlich. Das sagte Mego Terzian, Präsident von MSF in Frankreich. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben russische Flugzeuge das Krankenhaus ins Visier genommen und zerstört. Der syrische Botschafter in Moskau gab dagegen in einem Interview der US-geführten Militärallianz die Schuld.
Bei einem Angriff auf ein Kinderkrankenhaus nahe der Stadt Asas an der Grenze zur Türkei sind außerdem mindestens 14 Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden. Unter den Toten sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte drei Kinder und eine Schwangere. Neben dem Kinderkrankenhaus wurde auch eine Flüchtlingsunterkunft getroffen. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, der Angriff sei durch eine russische Rakete ausgeführt worden.
Das US-Außenministerium machte die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und deren Verbündeten Russland für die Angriffe verantwortlich.
Zahl der Toten könnte noch steigen
Einen Beleg dafür, wer für die Angriffe verantwortlich ist, gibt es derzeit nicht.
(nch/cvo/am/tzi)