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Syrien
Waffenruhe in Homs gebrochen

Trotz anhaltender Unruhen in Homs hat ein erster Hilfskonvoi die eingeschlossenen Menschen erreicht. Die vereinbarte Waffenruhe wird offenbar nicht eingehalten. Regierung und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, Granaten auf die Altstadt abgefeuert zu haben.

    Bis zum Nachmittag hatte sich die Lieferung verzögert, weil die vereinbarte Waffenruhe nicht eingehalten wurde. Die dreitägige Feuerpause sollte es dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR ermöglichen, die Bewohner der Altstadt von Homs mit Essen und weiteren dringend benötigten Gütern zu versorgen. Es stand seit Wochen mit Lastwagen bereit, um die Hilfslieferungen in die Stadt zu bringen. Die Aktion hatte sich bereits immer weiter verzögert. Das Eintreffen eines ersten Hilfskonvois nun betätigte die Syrische Beobachtungestelle.
    Die Altstadt von Homs steht unter der Kontrolle von Rebellen und wird deshalb seit rund eineinhalb Jahren von Regierungstruppen belagert. 3000 Menschen sind dort eingeschlossen. Sie sollen bereits Hunger leiden.
    Am Freitag hatten bereits die ersten Zivilisten mit Hilfe der UNO die Altstadt von Homs in Bussen verlassen dürfen. Vor der für heute geplanten Lebensmittellieferung erklärte der Gouverneur der Region, Talal Barasi: "Jetzt wollen wir uns um die elementaren Bedürfnisse der Menschen kümmern, die es nicht geschafft haben, mit der ersten Evakuierungswelle rauszukommen. Heute wollen wir ihnen diese Sachen bringen, morgen soll die Evakuierung weitergehen."
    Fassbomben auf Aleppo
    Die Nachrichtenagentur AP berichtet, dass die syrische Armee auch wieder Fassbomben auf Aleppo abgeworfen hat. Sie beruft sich dabei auf syrische Aktivisten. Mindestens 15 Menschen sollen am Samstag bei der Explosion der von Hubschraubern abgeworfenen Bomben im Stadtteil Massaken Hanano getötet worden sein. Die Örtlichen Koordinationskomitees sprachen sogar von 20 Toten. Die mit Metall- und Eisensplittern sowie Treibstoff gefüllten Fassbomben zerstörten offenbar ein Gebäude, wie auf einem von Aktivisten ins Internet geladenen Video zu sehen war.
    Raus aus Homs
    Die Evakuierung und die humanitäre Hilfe für Homs waren nach zähen Verhandlungen zwischen UNO-Vertretern und der syrischen Regierung erzielt worden. Für die Zeit der Evakuierung gilt derzeit eine dreitägige Feuerpause. Insgesamt will die UNO rund 200 Zivilisten aus Homs in Sicherheit bringen. Die Regelung betrifft Kinder, Frauen und ältere Menschen. Ausgenommen von der Evakuierung sind hingegen Männer zwischen 15 und 55 Jahren, weil es sich bei den meisten um Kämpfer handeln dürfte, so Gouverneur Barasi.
    Zweite Runde der Friedensgespräche
    Die syrische Regierung kündigte ihre Teilnahme an der zweiten Runde der Genfer Friedensgespräche an, die am 10. Februar beginnen soll. Das berichtete ebenfalls das Staatsfernsehen unter Berufung auf den stellvertretenden Außenminister Faissal Mekdad. Die Opposition hat ihre Teilnahme ebenso zugesagt. Die erste Runde der Gespräche war am 31. Januar beendet worden.