Ein kalter Novembermorgen im südtürkischen Gaziantep, keine halbe Stunde von der syrischen Grenze entfernt. Die zwölf Männer, die in aller Frühe neben einer Tankstelle im Gras hocken, reiben frierend die Hände aneinander. Aus Aleppo seien sie, erklärt ein hagerer Mittvierziger, der sich zum Schutz gegen die Kälte einen Schal um den Kopf gebunden hat.
"Wir sitzen jeden Tag hier und warten auf Arbeit. Manchmal bekommen wir einen Job, manchmal auch nicht. In Syrien war ich Bauer. Hier in der Türkei tue ich jetzt alles, was man von mir will, um zu überleben."
Während der Mann spricht, steigt sein Atem als weißer Dampf zum Himmel auf. Seit fast zwei Jahren, erklärt er, komme er morgens zu dieser Tankstelle im Zentrum von Gaziantep, um Gelegenheitsjobs als Lastenträger oder Bauarbeiter zu ergattern. 20 bis 30 Lira zahlten die türkischen Arbeitgeber pro Tag. Der Mann schnaubt. Weniger als 10 Euro – das reicht auch in der Türkei nicht, um eine Familie zu ernähren.
"Aber was sollen wir machen? Woher sollen wir das Geld für unsere Miete sonst nehmen? Die zwei Zimmer, in denen wir mit zwei Familien wohnen, kosten über 500 Lira im Monat und zum Draußenschlafen ist es jetzt zu kalt. Sollen wir vielleicht nach Syrien zurück? Da warten doch nur Bomben auf uns!"
Ein mit Baustellenschlamm bespritzter Pickup fährt vor. Wie auf Kommando springen die Männer von der Wiese auf und beginnen mit dem Fahrer zu verhandeln. Der sucht ein paar starke Kerle, die ihm 10 Tonnen Kohle auf einen Lastwagen schaufeln und später wieder abladen. 25 Lira pro Person will er dafür zahlen. Sieben Euro für den kompletten Einsatz. Keine Verhandlungen. Missmutig springen die Syrer auf die Ladefläche des Pickups. Sie wissen dass der Mann sie ausnutzt. Eine Wahl haben sie trotzdem nicht.
"Und am Ende halten sie sich oft nicht mal an die Abmachung. Du arbeitest bis zum Abend und dann kommt einer mit 15 Lira an und sagt: ihr habt ja schließlich alle schon ein Mittagessen bekommen. Wenn du protestierst, sagt er nur: Ich kann gern die Polizei rufen, da könnt ihr euch dann beschweren."
Doch genau das können die syrischen Arbeiter in der Türkei nicht. Denn egal, ob sie eine dauerhafte Anstellung in einer Fabrik finden oder ob sie sich als Tagelöhner durchschlagen. Eine Arbeitserlaubnis haben sie nicht. 2,2 Millionen Flüchtlinge hat die Türkei in den letzten Jahren aufgenommen. Mehr als ganz Europa zusammen! In einigen grenznahen Orten sollen inzwischen gar mehr Syrer als Türken leben. Und geht es nach einem zuletzt beim EU-Türkei-Gipfel in Brüssel ausgehandelten Abkommen, könnten es bald noch viel mehr werden: Drei Milliarden Euro will die EU zuschießen, damit möglichst viele Flüchtlinge auch langfristig am Bosporus bleiben und sich nicht auf die Weiterreise nach Europa machen. Vor allem neue Flüchtlingslager und bessere Grenzkontrollen sind geplant.
Trübe Aussichten für syrische Flüchtlinge in der Türkei
Nicht nur in Städten wie Gaziantep, wo allein mehr als 400.000 Syrer leben sollen, macht sich die Anwesenheit der Flüchtlinge schon jetzt in allen Bereichen des Alltags bemerkbar. Doch obwohl sich durch die hohe Nachfrage nach günstigem Wohnraum mancherorts die Mieten fast verdoppelt haben, obwohl illegal arbeitende Syrer die ohnehin niedrigen Löhne in der Region weiter nach unten drücken: Berichte über Fremdenfeindlichkeit oder gar Gewalt gibt es kaum. Die türkische Gastfreundschaft gegenüber den Syrern ist enorm. Als "Gäste" bezeichnet auch die Regierung in Ankara die Flüchtlinge gern. Doch was freundlich klingt, ist ein Problem, meint Abdulhalim Yilmaz.
Der Anwalt kümmert sich in Istanbul für die türkische Nichtregierungsorganisation Mazlumder - zu deutsch etwa "Verein der Unterdrückten" - um die rechtlichen Probleme von Flüchtlingen. Dass die Syrer in der Türkei als Gäste und nicht als Flüchtlinge angesehen werden, ist einer seiner Hauptkritikpunkte.
"Natürlich sind die Syrer Flüchtlinge im allgemeinen Wortsinn. Aber im technischen oder legalen Sinne sind sie es in der Türkei nicht. Da sind sie lediglich Menschen, die unter "temporärem Schutz" stehen."
Abdulhalim Yilmaz weiß, dass solche Begrifflichkeiten in Bezug auf jene, die alles verloren haben, unwichtig erscheinen. Für ihre Zukunft aber sind sie entscheidend.
"Temporärer Schutz bedeutet nur, dass Syrer sich hier legal aufhalten dürfen und nicht gezwungen werden können, in ihre Heimat zurückzukehren. Was sie nicht können, ist über die UN die Aufnahme in einem sicheren Drittland beantragen. Der Grundgedanke hinter der temporären Schutzregelung ist: Der Krieg in Syrien wird ein Ende haben und all diese Menschen werden dorthin zurückkehren. Wären sie aber im Sinne der UN offiziell als Flüchtlinge anerkannt, könnten sie langfristig in ein sicheres Land wie Kanada, die USA oder Norwegen übersiedeln."
In der Türkei selbst sind die Zukunftsaussichten der sogenannten "Gäste" aus Syrien trüb. Denn gemeinsam mit nur drei weiteren Ländern weltweit – Kongo, Monaco und Madagaskar – klammert sich die Türkei seit über 50 Jahren an ihren sogenannten geografischen Vorbehalt: Ausschließlich verfolgte Europäer können damit am Bosporus Asyl beantragen. Sonst niemand. Als "Gäste" aber haben die Syrer offiziell keinen Zugang zum türkischen Arbeitsmarkt. Und selbst wenn sie illegal Arbeit finden, können sie nicht für ihren Lohn kämpfen, keine Versicherungen oder Rentenverträge abschließen. Zwar gab es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte, die Öffnung des Arbeitsmarkts für Syrer stünde kurz bevor. Tatsächlich aber arbeiten sie bis heute allesamt illegal.
"Das Problem ist nun, dass der temporäre Schutz, wie der Name schon sagt, als eine temporäre Lösung gedacht ist. Aber diese Menschen werden nicht zurückgehen. Wir müssen diese Realität endlich akzeptieren und ihnen die Möglichkeit auf ein normales Leben geben. Manche denken vielleicht, dass die Syrer die Türkei verlassen, weil sie in Europa auf mehr Geld hoffen. Nein! Sie gehen, weil sie hier keine Perspektive haben!"
Was das bedeutet, erlebt der 45-jährige Bilal seit seiner Flucht aus Aleppo jeden Tag. Gemeinsam mit seiner neunköpfigen Familie lebt der Syrer am Rande von Istanbul in einer kleinen Kellerwohnung. Von der Bosporus-Idylle, die jedes Jahr Millionen Touristen in die türkische Metropole lockt, ist in Sultanciftliği nichts zu sehen. Große, mehrspurige Straßen ziehen sich durch das Viertel, Staub und Abgase haben die Fassaden der mehrstöckigen Mietshäuser schwarzgrau gefärbt.
Der geheime Plan von der illegalen Weiterreise nach Europa
Sechs bröckelnde Steinstufen führen in einer Seitenstraße hinab in Bilals Wohnung. Seit zwei Jahren wohne er hier, sagt er freundlich lächelnd. Doch richtig angekommen sei er bis heute nicht.
"Sie haben uns diesen Gast-Ausweis hier gegeben. Aber nur mit einem echten Ausweis hast du soziale Rechte in einem Land. Nur damit kannst du dich versichern, kannst legal arbeiten, kannst einen Kredit aufnehmen, ein Haus bauen und in Rente gehen. Mit diesem Ding hier kannst du nichts davon."
Bilal streicht über den ausgefransten Stoff des Sofas. Ein Geschenk seiner türkischen Nachbarn, genau wie das Foto von der Kaaba in Mekka, das darüber an der gelb angestrichenen Wand hängt. Bilal mag die Türkei, das kann er gar nicht oft genug betonen. Und das nicht nur wegen der Nachbarn, die ihm auch Küchengeschirr, Matratzen und einen alten Fernseher überlassen haben, sondern auch wegen der Atmosphäre draußen in den Straßen. Weil seine Familie der turkmenischen Minderheit von Aleppo angehörte, haben sie in Istanbul nicht mal ein Sprachproblem. Ihr Türkisch ist so gut wie ihr Arabisch. Dennoch will Bilal weg. Wie zur Erklärung dreht er die schwieligen Handflächen nach oben.
"Ich arbeite trotz eines Bandscheibenvorfalls 12 Stunden am Tag in einer Istanbuler Fabrik. Seit wir angekommen sind, verlässt meine Familie eigentlich kaum das Haus. Ich gehe nur zur Arbeit und von der Arbeit wieder nach Hause. Für alles andere reicht das Geld nicht."
Bis die IS-Truppen kamen und ihm von einem Moment auf den anderen alles abnahmen, gehörte Bilal eine kleine Textilfabrik in Aleppo. Er trug teure Anzüge und fuhr mit dem Auto zur Arbeit. In Istanbul arbeitet er für knapp 400 Euro im Monat am Fließband. Weil das zum Leben nicht reicht, müssen auch die ältesten Kinder arbeiten. Bilals 16-jähriger Sohn, der mit versteinerter Miene neben dem Vater auf dem Sofa Platz genommen hat, dreht jetzt ebenfalls die Handflächen nach oben. Erst als seine Mutter laut zu klagen beginnt, steckt er sie schnell zurück in die Hosentaschen.
"Die Kinder haben hier ihre Ausbildung aufgeben müssen, um zu arbeiten. Sie haben ihre Chance auf ein gutes Leben verloren. Ja, wir haben diese Wohnung und wir haben auch genug zu Essen. Aber das kann doch nicht alles sein! Wir blicken in die Zukunft – aber da ist keine Zukunft, vor allem nicht für die Kinder. Da ist nichts, überhaupt nichts..."
Leise schluchzt Bilals Frau Aida vor sich hin. Das tränenverschmierte Gesicht unter dem Kopftuch ist rund. Dick sei sie geworden vor lauter Sorge, sagt sie und versucht ein Lächeln. Immer diese Angst, immer diese Unsicherheit. Was, wenn Bilals Rücken bald gar nicht mehr mitmacht? Was, wenn er nicht mehr arbeiten kann? Die Großfamilie, die sie in Syrien aufgefangen hätte, gibt es nicht mehr. Die Ersparnisse sind weg, Haus, Auto und Fabrik in Syrien geblieben. Der türkische Staat hat sie zwar als Gäste ins Land gelassen. Aber mehr auch nicht. Bilal zuckt mit den Schultern. Sein Plan steht: Sobald wie möglich will die Familie illegal nach Europa reisen.
"Eigentlich wollen wir die Türkei nicht verlassen. Wenn sie uns echte Ausweise geben würden, würden wir nicht gehen. Bis zum letzten Moment werde ich denken: Ach könnten wir doch hierbleiben."
"Alles wird anders sein in Europa. Die Traditionen, die Häuser, alles... Aber was sollen wir machen, wenn die arabischen Länder uns nicht aufnehmen wollen? Wir müssen ja irgendwohin. Mein Traum ist es, meine Kinder aufwachsen und studieren zu sehen. Sie sollen etwas lernen dürfen, was ihnen Spaß macht, sodass wir als Eltern eines Tages sagen können: Wir haben unsere Pflicht getan."
Experten: EU-Türkei-Abkommen wird Flüchtlingszustrom nicht stoppen
Fast zweieinhalb Millionen syrische Flüchtlinge leben nach offiziellen Angaben in der Türkei. Geht es nach dem jüngst in Brüssel von EU-Vertretern und Ministerpräsident Ahmet Davutoglu ausgehandelten Abkommen, könnten es bald noch viel mehr werden. Mit den drei Milliarden Euro, die die Türkei dafür als Hilfen von der EU erhält, sollen riesige neue Lager in Grenznähe entstehen.
"Ich wäre ein glücklicher Mann, wenn wir allen Flüchtlingen in der Welt die gleichen Bedingungen geben könnten, wie sie die türkische Regierung im Lager Kilis großzügig bietet."
So lobten internationale Besucher, wie UN-Flüchtlingskommissar António Guterres, in den vergangenen Jahren immer wieder.
"Die Qualität der Unterbringung, der Bildungs- und Gesundheitsangebote - alles, was die Menschen brauchen, um in Würde zu leben, ist hier gegeben."
Und dennoch: Experten am Bosporus bezweifeln, dass weitere Lager – und seien sie noch so modern – wirklich dabei helfen können, mehr Syrer von der oft lebensgefährlichen Weiterreise nach Europa abzuhalten.
"Es ist organisatorisch und ökonomisch unmöglich, Hunderttausende Menschen auf Dauer in Lagern zu halten. Und unmenschlich ist es auch."
Meint in diesem Sinne Flüchtlingsanwalt Abdulhalim Yilmaz.
"Solche Lager sind eine logische und gute Lösung für eine Übergangszeit. Aber man schließt die Menschen darin von der echten Gesellschaft aus und verhindert ihre Integration. Doch was die meisten Syrer nach fünf Jahren Krieg in ihrer Heimat wollen, ist ja gerade ein Leben wie das ganz normaler Menschen. Ein Vater will abends von seinen Kindern begrüßt werden, wenn er von der Arbeit kommt. Er möchte Geld nach Hause bringen usw. Die Syrer möchten Alltag, nicht mehr und nicht weniger."
Verschärftes Vorgehen gegen Schlepper zeigt Wirkung
Doch weil gerade darauf jede Aussicht fehlt, wächst die Zahl der Flüchtlinge, die von einer Zukunft in Europa träumen, täglich weiter. Auch, wenn die Zahl derer, die es über das Mittelmeer nach Europa schaffen, laut UN-Angaben zuletzt deutlich zurückgegangen ist. Auch das verschärfte Vorgehen gegen Schlepper, das die Türkei beim EU-Gipfel in Brüssel zugesagt hat, dürfte bald Wirkung zeigen, so Experten. Doch zugleich herrscht Einigkeit: Beenden werden all diese Maßnahmen den Exodus nicht.
Ein Platz im Zentrum von Istanbul: In der Mitte ein Springbrunnen, rundherum Dutzende kleine Teehäuser und Dönerbuden, mit Fleischspießen so dick wie Baumstämme. Von einer nahegelegenen Moschee klingt der Ruf des Muezzins herüber, vermischt sich mit dem Lärm einer mehrspurigen Straße. Ein Platz wie es hunderte gibt in Istanbul.
Aber nur auf den ersten Blick. Etwas ist doch anders auf dem Aksaray Meydani. Die Menschen, die sich hier aufhalten, sprechen Arabisch, nicht Türkisch. Viele junge Männer stehen mal einzeln, mal in Grüppchen herum, sie haben riesige Rucksäcke auf dem Rücken, fast alle tragen Turnschuhe.
Ein junger Syrer steht an der Fontäne, die in der Mitte vor sich hin plätschert, und raucht eine Zigarette. Mit dem Fuß stützt er einen großen rotschwarzen Wanderrucksack. Der Aksaray Meydani, erklärt er freundlich, ist nicht einfach irgendein Platz in Istanbul.
"Aksaray ist das Zentrum der Schlepper in der Türkei. Fast alle treffen ihre Kunden hier. Setz dich in irgendein Café hier, bestell einen Cay – und schon spricht dich einer von ihnen an. So einfach ist das. Wenn du dich mit einem von ihnen geeinigt hast, arrangieren sie alles weitere, bringen dich von hier an die Küste oder an die Grenze. Und von dort geht es weiter."
Der junge Mann wuchtet seinen großen Wanderrucksack auf den Rücken und verabschiedet sich. Er selbst, erklärt er noch, sei Literaturstudent aus Damaskus und wolle nächste Woche in Deutschland ein neues Leben beginnen. Inshallah – so Gott will.
Ein kalter Nieselregen setzt ein, der Aksaray Meydani leert sich. In einer Seitengasse haben sich Gemischtwaren-Händler auf das Geschäft mit den Flüchtlingen spezialisiert. Kekse gibt es, Dosenessen, aber auch wasserdichte Handyhüllen, überdimensionale Rucksäcke und Schlafsäcke. Vor einem Laden stapelt ein Mann Schwimmwesten in allen Farben und Größen unter einem Regendach auf. An einer Schnur darüber baumeln orangene Kinderschwimmflügel.
Gefährliche Reise nach Griechenland
In einem der Teehäuser am Rande des Platzes sitzt der 45-jährige Bilal aus Aleppo, rührt nachdenklich Zucker in seinen Cay. Bilal sieht müde aus. "Sorgen, immer nur Sorgen", murmelt er und blickt einem Mann hinterher, der jetzt seine schwarze Lederjacke über den Kopf zieht und ohne einen Gruß im Regen verschwindet. Fast 9000 Dollar will der Schlepper haben, um Bilal und seine Familie mit dem Schlauchboot nach Griechenland zu bringen.
"Ich habe sechs Söhne und eine Tochter aus zwei Ehen. Dazu kommen meine Frau und ich. Neun Leute insgesamt. Ich muss einen guten Preis aushandeln. Erst wollte der Schlepper 1200 Dollar pro Person, am Ende 950. Aber das ist immer noch zu viel."
Bilal zuckt mit den Schultern. Sein Entschluss steht trotzdem. Er wird sich das Geld leihen müssen. Doch zu den finanziellen Sorgen kommt die Angst. "Wir hätten im Sommer gehen sollen", murmelt er. Jetzt ist das Wasser, das die Türkei von Griechenland trennt, eiskalt.
"Das ist ein Todestrip. Wenn du Glück hast, dauert er nur 45 Minuten, aber in der Zeit blickst du dem Tod ins Auge. Welcher Syrer kann schon schwimmen? Die meisten von uns haben das Meer noch nie gesehen... Aber glauben Sie mir: Umsonst begibt sich keiner in diese Lebensgefahr."
Am späten Abend soll ein Kleinbus Bilal und seine Familie von Istanbul ins westtürkische Çeşme bringen. Von dort aus kann man die griechischen Inseln schon sehen. Fast 200 Menschen sind in diesem Jahr bei dem Versuch sie zu erreichen ertrunken. Bilal hat Schwimmflügel für seine jüngsten Kinder gekauft.
"Ich würde die Türkei nicht verlassen, wenn wir hier eine Chance hätten. Ich weiß, dass ich die deutsche Sprache wohl bis an mein Lebensende nicht einwandfrei beherrschen werde. Und auch sonst wird alles schwierig für mich sein. Aber selbst wenn wir dort von Null anfangen müssen, haben zumindest die Kinder am Ende eine Zukunft. Hier haben sie keine."