Archiv

Syrisches Grenzgebiet
Türkisches Militär greift Ziele in Syrien an

Nachdem ein türkischer Soldat offenbar durch Schüsse aus Syrien getötet wurde, hat die Armee über die Grenze zurückgeschossen. Die türkische Artillerie habe Stellungen der Dschihadisten-Miliz IS angegriffen. Dabei soll nach Medienberichten aus der Türkei ein Kämpfer getötet worden sein.

    Ein türkischer Soldat nahe der syrischen Grenze. Er hält ein Gewehr in der Hand, neben ihm weht die türkische Flagge.
    Ein türkischer Soldat nahe der syrischen Grenze (imago/eibner)
    Die Lage im Süden der Türkei scheint sich drei Tage nach dem Selbstmordattentat in Suruc mit 32 Toten zuzuspitzen. Zwei Kameraden des getöteten Soldaten seien verletzt worden, sagte der Gouverneur der Provinz Kilis, Süleyman Tapsiz. Die Schüsse seien aus einer Gegend gekommen, die der IS kontrolliere. An der Grenze wurden Kampfflugzeuge zusammengezogen.
    Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London bestätigte eine Schießerei zwischen türkischen Soldaten und dem Islamischen Staat (IS), konnte zunächst aber weder sagen, wer das Feuer eröffnet hatte, noch Angaben zu den Opfern machen. Für Berichte der Nachrichtenagentur DHA, an der Grenze seien türkische Panzer aufgefahren, gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung.
    Reaktion auf Anschlag in Suruc
    Nach dem Anschlag in Suruc hatte die Türkei ihren Grenzschutz nach Syrien verstärkt. Laut Militär sind bereits Tausende Soldaten im Einsatz. Außerdem wurden Aufklärungsflugzeuge und Drohnen an die 900 Kilometer lange Grenze verlegt. Die Regierung in Ankara plant zusätzlich eine 150 Kilometer lange Mauer und einen Graben. Die Regierung wird kritisiert, dass diese Maßnahmen zu spät kommen.
    Vermutlich Tausende sind in den vergangenen Jahren über die Türkei nach Syrien eingereist, um für den IS zu kämpfen. Viele Kurden, die in der Grenzregion leben, werfen der Regierung vor, den IS aus taktischen Gründen heimlich zu unterstützen, um sie zu schwächen.
    (vic/ach)