Filmausschnitt:
Offizier: "Wovon leben Sie?"
Szpilman: "Ich bin - ich war Pianist."
"In den Straßen findet man die originale Architektur aus den Kriegsjahren. Das war für die Dreharbeiten sehr komfortabel, weil wir die Kamera im 360-Grad-Winkel schwenken konnten, ohne dass ein Fremdkörper aus der heutigen Zeit das Bild stört. Die Straßen wurden mehrere Monate lang abgesperrt. Als wir dort gedreht haben, konnten die Bewohner dennoch die Häuser leicht durch die Hintertür verlassen, einkaufen gehen und ihren Alltag ganz normal weiterleben."
So beschreibt Janusz B. Czech die Vorteile, wie gerade gehört. Er ist Location Scout und hat die Straßen Mała, Stalowa und Konopacka als Drehorte für den Polanskifilm ausgewählt. Die Geschichte des polnisch-jüdischen Pianisten Władysław Szpilman, der sich aus dem Warschauer Ghetto retten kann, wurde zum größten Teil hier gedreht.
Das passt zu Praga, denn hier lebten bis zum Zweiten Weltkrieg rund 40 Prozent Juden. Sie hatten hier ihre Geschäfte, eine Schule und ein großes Studentenwohnheim. Man wusch sich vor dem Sabbat im heute noch erhaltenen Badehaus und feierte Gottesdienst in zwei Synagogen oder Dutzenden Gebetsräumen in den umliegenden Häusern.
Offizier: "Wovon leben Sie?"
Szpilman: "Ich bin - ich war Pianist."
"In den Straßen findet man die originale Architektur aus den Kriegsjahren. Das war für die Dreharbeiten sehr komfortabel, weil wir die Kamera im 360-Grad-Winkel schwenken konnten, ohne dass ein Fremdkörper aus der heutigen Zeit das Bild stört. Die Straßen wurden mehrere Monate lang abgesperrt. Als wir dort gedreht haben, konnten die Bewohner dennoch die Häuser leicht durch die Hintertür verlassen, einkaufen gehen und ihren Alltag ganz normal weiterleben."
So beschreibt Janusz B. Czech die Vorteile, wie gerade gehört. Er ist Location Scout und hat die Straßen Mała, Stalowa und Konopacka als Drehorte für den Polanskifilm ausgewählt. Die Geschichte des polnisch-jüdischen Pianisten Władysław Szpilman, der sich aus dem Warschauer Ghetto retten kann, wurde zum größten Teil hier gedreht.
Das passt zu Praga, denn hier lebten bis zum Zweiten Weltkrieg rund 40 Prozent Juden. Sie hatten hier ihre Geschäfte, eine Schule und ein großes Studentenwohnheim. Man wusch sich vor dem Sabbat im heute noch erhaltenen Badehaus und feierte Gottesdienst in zwei Synagogen oder Dutzenden Gebetsräumen in den umliegenden Häusern.
Vom Warschauer Ghetto ist nichts mehr übrig
Doch das berühmte Warschauer Ghetto, das auch im Film zu sehen ist, stand auf der anderen Seite der Weichsel, rund fünf Kilometer Luftlinie entfernt. Nur ist davon so gut wie nichts mehr übrig: Der Aufstand im Warschauer Ghetto scheiterte, die Nazis haben das umzäunte Areal mit verbissener Akribie Haus für Haus gesprengt. Und bis zum Kriegsende machten die deutschen Besatzer fast 90 Prozent des alten Warschaus dem Erdboden gleich.
"Die Wand, die das Ghetto vom arischen Warschau trennte, haben wir auf der Mała-Straße auf Praga aufgebaut. An der Ghettomauer drehten wir Detailszenen. Zum Beispiel die, in der sich ein kleiner jüdischer Junge mit einem Beutel Kartoffeln in der Hand durch einen Spalt in der Mauer hindurchzwängt, bevor Soldaten ihn erwischen. Eine sehr dramatische Szene."
Filmausschnitt:
Junge: wird geschlagen, schreit
Szpilman: "Aufhören! Aufhören!"
"Wie die Bewohner auf uns Filmleute reagiert haben? Anfangs waren wir für die eine Art zusätzliche unnütze Angelegenheit. Aber dann haben wir uns angenähert. Wir haben denen auch geholfen: Sie konnten sich Requisiten oder Möbel ausleihen oder als Statisten im Film mitspielen. Sie waren direkt vor ihrer Haustür beschäftigt! Für uns war das natürlich auch ein logistischer Vorteil, alles vor Ort zu regeln."
"Die Wand, die das Ghetto vom arischen Warschau trennte, haben wir auf der Mała-Straße auf Praga aufgebaut. An der Ghettomauer drehten wir Detailszenen. Zum Beispiel die, in der sich ein kleiner jüdischer Junge mit einem Beutel Kartoffeln in der Hand durch einen Spalt in der Mauer hindurchzwängt, bevor Soldaten ihn erwischen. Eine sehr dramatische Szene."
Filmausschnitt:
Junge: wird geschlagen, schreit
Szpilman: "Aufhören! Aufhören!"
"Wie die Bewohner auf uns Filmleute reagiert haben? Anfangs waren wir für die eine Art zusätzliche unnütze Angelegenheit. Aber dann haben wir uns angenähert. Wir haben denen auch geholfen: Sie konnten sich Requisiten oder Möbel ausleihen oder als Statisten im Film mitspielen. Sie waren direkt vor ihrer Haustür beschäftigt! Für uns war das natürlich auch ein logistischer Vorteil, alles vor Ort zu regeln."
Jeder Stein erzählt eine Geschichte
Der 67-Jährige kennt den Menschenschlag und die Straßen hier gut. Zuvor hatte er für drei weitere Filme Praga als Drehort ausgewählt. Seit knapp 40 Jahren ist Czech Producer und Produktionsleiter. Aus Erfahrung weiß er: Außenaufnahmen an realen Orten haben Vorteile gegenüber dem Studio:
"Bei diesem historischen Stoff konnten wir in einer lebendigen Stadt drehen, einer Art Freilichtmuseum, das die damalige Zeit miterlebt hat, wo jeder Stein eine eigene Geschichte erzählt. Das gibt den Darstellern eine außerordentliche Energie. Sie können alles besser durchleben und wiedergeben."
Filmausschnitt:
Szpilmans Schwester liest in der Zeitung: "Anordnung des Gouverneurs des Bereiches Warschau, Dr. Fischer. Sämtliche Juden, die in Warschau wohnen oder die nach Warschau kommen, müssen in einem zu errichtenden jüdischen Bezirk wohnen."
"Bei diesem historischen Stoff konnten wir in einer lebendigen Stadt drehen, einer Art Freilichtmuseum, das die damalige Zeit miterlebt hat, wo jeder Stein eine eigene Geschichte erzählt. Das gibt den Darstellern eine außerordentliche Energie. Sie können alles besser durchleben und wiedergeben."
Filmausschnitt:
Szpilmans Schwester liest in der Zeitung: "Anordnung des Gouverneurs des Bereiches Warschau, Dr. Fischer. Sämtliche Juden, die in Warschau wohnen oder die nach Warschau kommen, müssen in einem zu errichtenden jüdischen Bezirk wohnen."
Wirklichkeitsgetreue Darstellung der Verhältnisse
Polanski war während der Dreharbeiten tief bewegt. Denn seine ersten Lebensjahre verbrachte er in Krakau und hat im dortigen Ghetto die Schrecken des Holocausts am eigenen Leib miterlebt. Seine Familie wurde deportiert, er selbst konnte aus dem Ghetto flüchten – ähnlich war es bei Szpilman. Der Film sollte die damalige Zeit möglichst wirklichkeitsgetreu abbilden.
"Der Szenenbildner musste ganz genau wissen, wie es im Warschauer Ghetto wirklich war. Er musste aber auch wissen, wie die Verhältnisse in Krakau waren – und das musste er Polanski bitte schön erst einmal beweisen! Es war schön zu beobachten, wie Polanski ihm entgegnete: Nein, nein, nein, die Fahrkarten sahen damals aber anders aus! Deswegen ist der Film so detailreich und perfekt geworden."
"Der Szenenbildner musste ganz genau wissen, wie es im Warschauer Ghetto wirklich war. Er musste aber auch wissen, wie die Verhältnisse in Krakau waren – und das musste er Polanski bitte schön erst einmal beweisen! Es war schön zu beobachten, wie Polanski ihm entgegnete: Nein, nein, nein, die Fahrkarten sahen damals aber anders aus! Deswegen ist der Film so detailreich und perfekt geworden."