Vielleicht spült die mögliche Große Koalition T-Systems ja noch Gewinne in die Tasche. Denn über diesen Geschäftsbereich ist die Telekom mit 45 Prozent an dem Mauteintreiber Toll-collect beteiligt. Und Mautgebühren bekommen ja Konjunktur.
T-Systems könnte die Erträge gebrauchen. Denn der vierte und kleinste Geschäftsbereich der Telekom steht zwar für gut 17 Prozent des Umsatzes des Bonner Konzerns. Aber im vorigen Jahr brachte er vor Zinsen und Steuern 299 Millionen Euro Verlust mit nach Hause. Die beiden größten Geschäftsfelder, die deutschen und europäischen Festnetz- und Mobilfunkaktivitäten des Konzerns, brachten Milliardengewinne ein. In diesem Jahr hat sich Timotheus Höttges, der Finanzvorstand und designierte Chef der Telekom, auch mit T-Systems zufriedener gezeigt. Bei der Vorlage der Herbstbilanz berichtete er:
"Das dritte Quartal zeigte einige solide Verbesserungen. Die Einnahmen stiegen um 1,8 Prozent. Und wir konnten einen stramm steigenden Auftragseingang beobachten von plus zwölf Prozent. Auch der operative Gewinn zeigte deutliche Verbesserungen, vor allem dank unserer Maßnahmen für mehr Effizienz."
Die setzen sich fort. Einem Zeitungsbericht zufolge will T-Systems bis zu 6000 Stellen streichen. Das wären rund elf Prozent der zuletzt weltweit knapp 53.000 Mitarbeiter.
Sie beschäftigen sich mit Großkunden. Es geht um kombinierte Angebote aus Informationstechnologie- und Telekommunikationsdiensten. Die Maut ist nur das vielleicht populärste Beispiel. Immer gewichtiger werden Angebote im Cloud Computing. T-Systems wolle, so heißt es in den Leitlinien, allen Kunden "permanenten Zugriff auf Daten und Services zu ermöglichen - unabhängig von Zeit, Ort und Gerät, mit dem gesamten Leistungsspektrum und bei höchstmöglicher Sicherheit."
T-Systems kümmert sich auch um Branchen im Umbruch: etwa die Steuerung von Energienetzen oder um das Thema "Vernetztes Automobil". Gut möglich, dass der automatische Notruf, den ein Auto nach einem Aufprall absetzt, auf eine Dienstleistung von T-Systems zurückgeht.