Olympische Spiele „ums Eck“ in Paris seien schon besonders, sagt Olaf Tabor – Vorstand Leistungssport beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und Chef de Mission der Deutschen Delegation bei den Spielen. Aus dem Westen Deutschlands könne man mit dem E-Bike anreisen, wenn man wolle.
Im Gegensatz zu den Spielen in Tokio und China könne man nach Paris „mal eben hinfahren und sich etwas anschauen.“ Ein großer Vorteil bei der Organisation für Tabor.
317 Quotenplätze habe das deutsche Team schon sicher, nach den verbleibenden Qualifikationswettkämpfen rechnet Tabor mit 420-430 deutschen Athletinnen und Athleten bei den Spielen in Paris. „Sodass wir wieder von einem großen deutschen Team ausgehen können, das unsere Farben dann auch entsprechend würdig vertreten kann.“
Teamsportarten: guten Chancen und Stimmungsgarant
Hochzufrieden ist Tabor mit bereits acht qualifizierten deutschen Mannschaften in Mannschaftssportarten: „Weil wir damit natürlich auch im Teamsport große Chancen verbinden. Aber zum anderen, weil diese Teamsport-Gruppen auch ein Garant für gute Laune und Top-Stimmung im Team sind. Und deswegen sind sie auch für die Atmosphäre sehr wichtig.“
Bei der positiven Entwicklung seit den eher enttäuschenden Spielen von Tokio geholfen hätte das Drehen an kleinen und mittleren Stellschrauben in verschiedenen Verbänden, sagt Tabor. Bei mehreren Mannschaften und Verbänden sieht er eine Konzentration auf die Jugend, die jetzt möglicherweise zu den Erfolgen in der Qualifikation beitrügen.
Mit sportlichen Erwartungen hält Tabor sich noch zurück. Sein Hauptargument dafür: Erst 75 der potenziell über 400 Quotenplätze seien bisher an bestimmte Sportlerinnen und Sportler vergeben. Die Vorleistungen bei der Qualifikationswettbewerben seien hervorragend, auch aufgrund der Größe des Teams sieht er gute Chancen. Eine Prognose sei aktuell aber reine Spekulation.
Beim Thema Sicherheit hat Tabor "vollstes Vertrauen"
Das vor den Spielen sehr präsente Thema Sicherheit ist auch für Tabor ein großes. Allerdings fällt es organisatorisch nicht in seine Aufgaben. Zum einen habe man großes Vertrauen in die französischen Behörden, zum anderen werde die Delegation von der Bundespolizei beraten und begleitet, die wiederum mit den französischen Behörden in Kontakt stehe.
Er selber gehe mit keinem schlechten Gefühl nach Paris, sagt Tabor, die französischen Behörden könnten mit der Situation umgehen: „Der beste Vergleich, den ich da ziehen kann, ist, als die Fackel angekommen ist, in Marseille und hunderttausend Leute diese Fackel begrüßt haben. Das ist sehr ordentlich, sehr gut organisiert, ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. Insofern habe ich da vollstes Vertrauen, dass wir gut beschützt sind und dass die Sensibilität maximal hoch ist und nichts passieren wird.“
Tabor hofft, dass die Eröffnungsfeier wie geplant mitten in Paris stattfinden kann: „Als die Ideen mit diesem Eröffnungsspektakel auf der Seine kam, hat jedenfalls jeder, den ich kenne, sehr begeistert reagiert und gesagt: ‚das ist wirklich mal was Neues‘ - in diesem Fall etwas sehr Besonderes. Und das bleibt es auch.“
Die Behörden hätten zwar auch Plan B und C, falls es zu große Sicherheitsbedenken gibt. Tabor hofft aber darauf, dass diese Szenarien nicht gebraucht werden.