Bei dem Angriff auf die Veranstaltungshalle am Freitagabend wurden nach jüngsten Angaben des russischen Ermittlungskomitees 137 Menschen getötet. Weniger als die Hälfte der Leichen konnte bislang identifiziert werden. Viele der mehr als 150 Verletzten seien weiter in kritischer Verfassung, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. In der russischen Hauptstadt standen Bürgerinnen und Bürger im Regen in langen Warteschlangen, um Blut für die Verletzten zu spenden. Große Veranstaltungen im Land wurden abgesagt. Museen und Theater blieben geschlossen.
USA schreiben Attentat IS-Ableger zu
Die USA bekräftigten ihre Einschätzung, dass der afghanische Ableger der Terrormiliz IS den Anschlag verübt hat. Die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Watson, betonte, es gebe keinerlei ukrainische Beteiligung.
Der russische Präsident Putin hatte am Tag nach dem Anschlag in einer Fernsehansprache eine Verbindung zur Ukraine nahegelegt - und war nicht darauf eingegangen, dass der IS die Tat für sich reklamiert hatte. Putin sagte, einige der elf festgenommenen Männer hätten versucht, sich in die Ukraine abzusetzen. Kiew wies die Vorwürfe aus Moskau umgehend zurück. Der ukrainische Präsident Selenskyj sagte, Putin wolle die Schuld auf die Ukraine abwälzen und suche einen "Sündenbock".
IS verbreitet Video von Angriff auf Konzertsaal bei Moskau
Der IS verbreitete inzwischen auf Telegram Fotos, die die Angreifer zeigen sollen, sowie ein mutmaßlich von ihnen gedrehtes Tatvideo. Zu sehen sind darauf mehrere mit Sturmgewehren und Messern bewaffnete Männer, die offenbar in der Eingangshalle des Konzertsaals Schüsse abfeuern. Diverse Fachleute bewerten die Aufnahmen und das Bekennerschreiben als echt.
Maskierte Angreifer waren am Freitagabend in die voll besetzte Crocus City Hall im Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Es gab zwei Explosionen, das Gebäude geriet in Brand.
Weiterführende Informationen
Was über die mutmaßlichen Drahtzieher hinter dem Anschlag bei Moskau bekannt ist, erfahren Sie hier.
Diese Nachricht wurde am 24.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.