19,05 Euro – so lautete der erste Kurs für den Versicherer Talanx heute an der Börse. Damit lag er um 75 Cent über dem Ausgabepreis. 11,2 Prozent der Anteile am drittgrößten deutschen Versicherungskonzern sind seit heute notiert. Zu ihm zählen etwa die "Neue Leben" und die Industrieversicherung "HDI-Gerling", aber Talanx gehört auch die Mehrheit an der "Hannover Rück". Mit 520 Millionen Euro nimmt der Konzern weniger ein als noch vor einigen Wochen erhofft. Denn eigentlich hatte das Unternehmen mit der Emission direkt zu den großen Spielern an der Börse gehören wollen. Doch was nicht ist, kann noch werden, meint Talanx-Chef Herbert Haas:
"Das war ja nur der erste Schritt auf dem Kapitalmarkt. Da werden weitere Schritte folgen – nicht in den nächsten 12 oder 24 Monaten, aber in den nächsten Jahren werden weitere Schritte folgen, dann wird sich auch der free float erhöhen. Und dann werden wir sicherlich auch die Zweite Bundesliga schaffen, und dann vielleicht auch irgendwann auch die Erste Bundesliga."
Der free float, der Streubesitz also, könnte auch durch Kapitalerhöhungen steigen. Der Mehrheitsaktionär HDI plant angeblich, in den nächsten Jahren seinen Anteil bis auf 50 Prozent plus eine Aktie zurückzuführen. Warum die Hannoveraner nach dem ersten Rückzieher im September nun doch den Schritt an die Börse wagen, das habe verschiedene Gründe, sagte Haas:
"Zum einen ist natürlich der Kapitalmarkt in einer guten Verfassung, wie Sie an der Entwicklung des DAX sehen. Zum Zweiten ist, dass auch die Lage in der Versicherungswirtschaft sich sehr zum Positiven entwickelt. Wir sehen steigende Raten im Autogeschäft, steigende Raten auch in der Rückversicherung, auch in Teilen der Industrieversicherung, also insofern stimmt Kapitalmarkt wie auch das Umfeld für die Versicherung insgesamt. Also insofern der perfekte Zeitpunkt, um an die Börse zu gehen."
Deshalb hat man wohl hingenommen, dass man die Aktie nicht teurer verkaufen konnte. Auch das Umfeld der Rating-Agenturen ist Talanx recht freundlich gesonnen. Einfach ist es für im Lebensversicherungsbereich derzeit zwar nicht, sagt Stephan Kalb, Lebensversicherungsexperte bei Fitch Ratiings. Aber für die Branche ist er recht optimistisch:
"Die Kapitalanlagen sind konservativ, aber gut diversifiziert aufgestellt. Die Niedrigzinsen generieren nicht das Problem, was vielleicht die Öffentlichkeit sieht. Das sieht deutlich sicherer aus. Die Überschussbeteiligungen werden natürlich sinken, aber dass es zu Ausfällen kommt, halten wir für äußerst unwahrscheinlich. "
Mit dem Emissionserlös will Talanx zunächst Kredite zurückführen. Das Unternehmen hatte zuletzt den polnischen Versicherer Warta für 770 Millionen Euro übernommen. Hier, aber auch in anderen Regionen sieht der Talanx-Chef noch Potenzial:
"Die Märkte der Zukunft sind die emerging markets, also Entwicklungsmärkte, insbesondere Brasilien, Mexiko, Polen und die Türkei. Das sind die vier Märkte, auf die wir uns konzentrieren. Wir sind mittlerweile in Polen Nummer 2, in Brasilien Nummer 6, was das Autoversicherungsgeschäft anbelangt, und diese Märkte wollen wir in Zukunft gezielt ausbauen."
Doch damit dürfte sich der Konzern erst einmal etwas Zeit lassen.
"Das war ja nur der erste Schritt auf dem Kapitalmarkt. Da werden weitere Schritte folgen – nicht in den nächsten 12 oder 24 Monaten, aber in den nächsten Jahren werden weitere Schritte folgen, dann wird sich auch der free float erhöhen. Und dann werden wir sicherlich auch die Zweite Bundesliga schaffen, und dann vielleicht auch irgendwann auch die Erste Bundesliga."
Der free float, der Streubesitz also, könnte auch durch Kapitalerhöhungen steigen. Der Mehrheitsaktionär HDI plant angeblich, in den nächsten Jahren seinen Anteil bis auf 50 Prozent plus eine Aktie zurückzuführen. Warum die Hannoveraner nach dem ersten Rückzieher im September nun doch den Schritt an die Börse wagen, das habe verschiedene Gründe, sagte Haas:
"Zum einen ist natürlich der Kapitalmarkt in einer guten Verfassung, wie Sie an der Entwicklung des DAX sehen. Zum Zweiten ist, dass auch die Lage in der Versicherungswirtschaft sich sehr zum Positiven entwickelt. Wir sehen steigende Raten im Autogeschäft, steigende Raten auch in der Rückversicherung, auch in Teilen der Industrieversicherung, also insofern stimmt Kapitalmarkt wie auch das Umfeld für die Versicherung insgesamt. Also insofern der perfekte Zeitpunkt, um an die Börse zu gehen."
Deshalb hat man wohl hingenommen, dass man die Aktie nicht teurer verkaufen konnte. Auch das Umfeld der Rating-Agenturen ist Talanx recht freundlich gesonnen. Einfach ist es für im Lebensversicherungsbereich derzeit zwar nicht, sagt Stephan Kalb, Lebensversicherungsexperte bei Fitch Ratiings. Aber für die Branche ist er recht optimistisch:
"Die Kapitalanlagen sind konservativ, aber gut diversifiziert aufgestellt. Die Niedrigzinsen generieren nicht das Problem, was vielleicht die Öffentlichkeit sieht. Das sieht deutlich sicherer aus. Die Überschussbeteiligungen werden natürlich sinken, aber dass es zu Ausfällen kommt, halten wir für äußerst unwahrscheinlich. "
Mit dem Emissionserlös will Talanx zunächst Kredite zurückführen. Das Unternehmen hatte zuletzt den polnischen Versicherer Warta für 770 Millionen Euro übernommen. Hier, aber auch in anderen Regionen sieht der Talanx-Chef noch Potenzial:
"Die Märkte der Zukunft sind die emerging markets, also Entwicklungsmärkte, insbesondere Brasilien, Mexiko, Polen und die Türkei. Das sind die vier Märkte, auf die wir uns konzentrieren. Wir sind mittlerweile in Polen Nummer 2, in Brasilien Nummer 6, was das Autoversicherungsgeschäft anbelangt, und diese Märkte wollen wir in Zukunft gezielt ausbauen."
Doch damit dürfte sich der Konzern erst einmal etwas Zeit lassen.