Russische Schattenflotte
Tanker "Eventin" soll an die dänische Nordküste geschleppt werden

Der manövrierunfähige Tanker "Eventin" soll wahrscheinlich gegen Abend in Richtung Skagen an der Nordspitze Dänemarks geschleppt werden und damit die Ostsee verlassen. Das teilte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee mit.

    Ein Öltanker in der Ostsee vor Rügen. Daneben ein Schlepper.
    Blick auf den manövrierunfähigen Öltanker "Eventin" vor der Küste der Insel Rügen. (picture alliance / dpa / Stefan Sauer)
    Aktuell sichere ein kommerzieller Schlepper die Position des Schiffes vor dem Stadthafen Sassnitz. Ein weiterer Überseeschlepper traf den Angaben zufolge inzwischen bei dem Tanker ein. 
    Parallel werde sich um die Versorgung der Besatzung gekümmert. Dieser gehe es momentan den Umständen entsprechend gut, aber an Bord des 274 Meter langen Tankers mit 24 Besatzungsmitgliedern funktioniere nichts mehr: weder Heizen oder Kochen noch die sanitären Einrichtungen.
    Der NDR berichtete, die Reederei des Tankers mit Sitz in den Vereinigen Arabischen Emiraten wolle das Schiff zur Reparatur an einen noch nicht näher benannten Ort transportieren.
    Am Sonntagabend hatte das Havariekommando seinen Einsatz beendet, nachdem die "Eventin" in eine gesicherte Position vor den Stadthafen Sassnitz gebracht wurde. Der Tanker mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord war am Freitag in der Ostsee nördlich von Rügen havariert.
    Die Umweltorganisation Greenpeace rechnet das 2006 gebaute Schiff zur sogenannten russischen Schattenflotte, mit der das mit Sanktionen belegte Russland Öl exportiert. 
    Diese Nachricht wurde am 13.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.