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Tarifstreit bei der Bahn
Lokführer beenden Streik vorzeitig

Die Gewerkschaft GDL will ihren Streik früher als geplant beenden. Die Lokführer würden als Versöhnungsgeste ihre Arbeit schon ab Samstagabend, 18.00 Uhr, wieder aufnehmen. Die erklärte Gewerkschaftschef Claus Weselsky. Zuvor hatte das Landesarbeitsgericht Hessen den Streik auch in zweiter Instanz als rechtmäßig anerkannt.

    Bahnreisende warten am 16.10.2014 nach dem Ende des Streiks der Lokführer auf dem Hauptbahnhof in Berlin auf einen einfahrenden ICE.
    Die GDL beendet ihren Streik bereits am Samstag um 18 Uhr. (picture alliance / dpa / Rainer Jensen)
    "Wir könnten den Streik bis Montag, 4.00 Uhr, fortsetzen", sagte Weselsky. Es handele sich um eine Geste der Versöhnung. Zuvor hatte die GDL einen Vorschlag der Bahn abgelehnt, zur Einheitsfeier am Sonntag wenigstens den Berlin-Verkehr vom Streik auszunehmen.
    Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte angesichts des vorgezogenen Streikendes, dass sich damit der Einsatz der Bahn vor den Gerichten gelohnt habe: "Das ist ein gutes Zeichen für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter."
    Gericht: Arbeitskampf verstößt nicht gegen Friedenspflicht
    Die GDL-Lokführer hatten ihre Arbeit im Güterverkehr schon am Mittwoch niedergelegt, im Personenverkehr in der Nacht zum Donnerstag- und sich damit in Politik und Öffentlichkeit viel Kritik eingehandelt. Millionen Bahnreisende mussten improvisieren und sich ein auf schmales Zugangebot einstellen. Die Bahn fuhr am Freitag am zweiten Tag des Ausstands im Personenverkehr wie am Vortag nach Ersatzfahrplänen, mit denen sie rund ein Drittel der Personenzüge und die Hälfte der Güterzüge auf die Schiene brachte.
    Der Bahn-Konzern hatte bis zum Freitag vergeblich versucht, die Arbeitsniederlegung gerichtlich verbieten zu lassen. Schon das Frankfurter Arbeitsgericht hatte in erster Instanz einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung abgelehnt. Laut Gerichtsentscheidung verstößt der Arbeitskampf nicht gegen die Friedenspflicht und ist auch verhältnismäßig.
    Bahn will keine konkurrierende Tarifverträge
    Die Lokführergewerkschaft fordert für die Beschäftigten mehr Geld sowie eine kürzere Arbeitszeit und will neben den Lokführern vor allem auch das übrige Zugpersonal in Verhandlungen vertreten, für das bislang die EVG zuständig ist. Die Bahn will konkurrierende Tarifverträge einzelner Berufsgruppen verhindern.
    (tzi/swe)