Offensichtlich haben sich viele Passagiere kurzfristig auf die erst gestern angekündigten Streiks eingestellt. "Am Köln-Bonner Flughafen ist es sehr ruhig. Viele Gäste haben umgebucht oder storniert", sagte ein Germanwings-Sprecher. Die Arbeitsniederlegung der Germanwings-Piloten hat um 6.00 Uhr an allen deutschen Flughäfen begonnen und sollte um 12.00 Uhr enden.
Wegen des Ausstands wurden vor allem Inlandsflüge gestrichen. Hingegen sollen die Verbindungen in Urlaubsgebiete stattfinden. Der Fluggesellschaft zufolge fallen 116 von 164 Flügen in der Zeit aus, 15.000 Passagiere sind betroffen. Am Flughafen Köln/Bonn würden 48 Flüge storniert, in Stuttgart 36 und in Berlin/Tegel 30, sagte der Sprecher. Aber auch in Düsseldorf, Berlin, Hannover, Hamburg und Dortmund bleiben Flugzeuge am Boden. Durch Verschiebungen und Verspätungen können Germanwings zufolge noch weitere Flüge am Nachmittag ausfallen.
Cockpit fordert Beibehaltung der betriebsinternen Frührente
Gestern waren die Gespräche zwischen Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit über die Übergangsrente für Flugkapitäne gescheitert. Mit dem Arbeitskampf verleiht Cockpit der Forderung nach einer Beibehaltung einer betriebsinternen Frührente Nachdruck. Falls das Lufthansa-Management nicht einlenkt, droht die Gewerkschaft mit weiteren Streiks.
Die Piloten hatten bereits im April die Arbeit für drei Tage niedergelegt. Damals musste die Linie 3.800 Flüge annullieren, und insgesamt waren 425.000 Passagiere betroffen. Bei der Gewerkschaft sind 5.400 Lufthansa-Flugzeugführer organisiert.
(fwa/bor)