In NRW blieben Busse und Bahnen fast überall in den Depots. Bestreikt wurden auch andere Einrichtungen wie die Müllabfuhr oder Stadtverwaltungen. Ein Sprecher von Verdi registrierte eine sehr hohe Beteiligung.
Auf den Straßen gab es dennoch kaum mehr Verkehr als sonst üblich, viele fuhren mit dem Rad oder gingen zu Fuß. In Köln und Dortmund hattenTaxifahrer nach eigener Aussage auch durch den Streik nicht mehr Fahrgäste im Berufsverkehr als sonst. Im Laufe des Vormittages wollte die Gewerkschaft weitere öffentliche Einrichtungen bestreiken, wie zum Beispiel Kindertagesstätten.
Städtetag kritisiert Aktion
Der Deutsche Städtetag kritisierte die Aktion der Gewerkschaften. Damit sei "niemandem geholfen", sagte Hauptgeschäftsführer Stephan Articus der "Passauer Neuen Presse". Keiner wolle den Beschäftigten "angemessene Entgelterhöhungen verwehren", es müsse aber auch der begrenzte finanzielle Spielraum der Kommunen beachtet werden.
Der designierte neue Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, sagte derselben Zeitung, die Einkommen im öffentlichen Dienst hätten sich in den vergangenen Jahren von der Lohnentwicklung in der Industrie abgekoppelt.
Verhandlungen werden Donnerstag fortgesetzt
Die Gewerkschaften haben insgesamt mehr als 45.000 Beschäftigte in NRW zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Auch in anderen Ländern wie Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz legen Tausende Beschäftigte die Arbeit nieder. Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen werden an diesem Donnerstag fortgesetzt.
Verdi fordert für jeden Beschäftigen im öffentlichen Dienst 100 Euro mehr im Monat, darüber hinaus eine Gehaltssteigerung von 3,5 Prozent. Die Arbeitgeber hatten in der ersten und bislang einzigen Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt.