Rechtsanwalt Sebastian Warken leitet die fünfköpfige Task Force, die den Vorwürfen nachgehen soll, dass es zu mehreren Fällen von sexueller Belästigung am Fechtzentrum Tauberbischofsheim gekommen sei. Solche interne Untersuchungen würden häufig von Rechtsanwälten durchgeführt, die nicht als einseitige Interessensvertreter tätig werden, sondern als unabhängige Instanz, erklärte Warken, und "nicht für und nicht gegen irgendjemanden ermitteln, wie das eine Staatsanwaltschaft macht."
Man habe jemanden gesucht, der es nicht so weit nach Tauberbischofsheim habe, wo sich die meisten Auskunftspersonen befinden werden und der gleichzeitig keinen Bezug zu den Gremien habe. "Und kein Vereinsmitglied ist und kein Herzblut für das Fechten hat, der ihn in irgendeiner Form parteiisch macht."
Zeugen können sich an Hotline wenden
Der Auftrag sei nicht beschränkt auf das, was bisher bekannt sei, betonte Warken. "Wir schauen uns die Gesamtsituation an. Es ist ein weiter gefasster Auftrag, bei dem auch durchaus neue Tatsachen zu Tage treten können, die bisher noch nicht bekannt sind."
Die wichtigste Informationsquelle seien Personen, die aus ihrer eigenen Beobachtung berichten und auf weitere Personen aufmerksam machen könnten. Ein Teil der Befragten würde freiwillig zur Verfügung stehen, andere Personen, wenn sie sich beispielsweise im Angestelltenverhältnis befinden, haben arbeitsrechtliche Pflichten: "Wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen eine Frage stellt, werden Sie in gewissen Umfang verpflichtet sein, dass Sie an einer solchen Aufklärung mitwirken."
Außerdem gebe es noch eine weitere Möglichkeit, mit der Task Force in Kontakt zu treten: "Wir haben eine Anlaufstelle, eine Hotline eingerichtet, an die man sich wenden kann, wenn man sich außerhalb der Vereinsstrukturen etwas sagen möchte." Wenn man in solchen Fällen zu solchen Mitteln greife, sei das häufig ein sehr effektives Mittel und könne sehr spannende Hinweise zu Tage fördern.
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