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Tauchen nach COVID-19-Infektion
Pneumologe: Check auf Tauglichkeit nach schwerem Verlauf

Der Pneumologe und Sportmediziner Kay Tetzlaff rät Tauchern dazu, sich nach einer COVID-19-Erkrankung gründlich untersuchen zu lassen. Wenn es bei einem schweren Verlauf zu Deformitäten im Lungengewebe gekommen sei, könnte das ein Risikofaktor für Tauchunfälle sein.

Kay Tetzlaff im Gespräch mit Astrid Rawohl | 25.04.2020
Ein Taucher in der Höhle Dos Ojos im mexikanischen Tulum.
Ein Taucher in der Höhle Dos Ojos im mexikanischen Tulum. (imago stock&people)
Unter Experten verdichten sich die Annahmen, dass das Coronavirus auch Organe wie Leber, Lunge, Herz, Niere, nachhaltig schädigen kann. Selbst bei mildem Krankheitsverlauf sind offenbar irreversible Folgeschäden denkbar. Viele Taucher fürchten nun, ihren Sport vielleicht nie wieder wie früher ausüben zu können.
Wenn es durch eine COVID-19 Erkrankung zu Deformitäten im Lungengewebe komme, könne das einen großen Risikofaktor für Tauchunfälle darstellen, sagt der Pneumologe und Sportmediziner Kay Tetzlaff. Nach einer COVID-19-Infektion sollten sich Betroffene gründlich untersuchen lassen, bevor sie wieder tauchen.
Coronavirus
Übersicht zum Thema Coronavirus (imago / Rob Engelaar / Hollandse Hoogte)
Lungenfunktion meist nur bei schweren Verläufen beeinträchtigt
Es sei jedoch davon auszugehen, "dass für den großen Teil der Infizierten (wenn es kein schwerer Verlauf ist), die Lungenfunktion auf Dauer nicht beeinträchtigt ist und nach der Infektion genauso vorhanden ist wie vorher."
Generell empfiehlt Tetzlaff, sich nach jeder schweren Infektion oder einem Unfall mit Beteiligung der Lunge neu untersuchen lassen. Zurzeit gebe es außerdem generelle Empfehlungen, das Tauchen in Zeiten von Corona zu vermeiden, da auch hier oft der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden könne.