Klimawandel
Tauende Böden bedrohen Millionen Arktis-Bewohner

Das Auftauen der Permafrost-Böden in arktischen Regionen gefährdet einer Studie zufolge die Lebensweise von bis zu drei Millionen Menschen. Die schwerwiegendsten Faktoren seien dabei die Zerstörung der Infrastruktur sowie Probleme mit Transport- und Nachschubwegen.

    Blick auf die zu Russland gehörende Bolschewik-Insel. Im Vordergrund Packeis, im Hintergrund ist die Landschaft schon aufgetaut und schlammig.
    Blick auf die zu Russland gehörende Bolschewik-Insel in der Arktis. Im Vordergrund Packeis, im Hintergrund ist die Landschaft schon aufgetaut und schlammig. (dpa/Hinrich Bäsemann)
    Das geht aus einer Untersuchung hervor, die im Journal "Communications Earth and Environment" veröffentlicht wurde. Hauptautorin Susanna Gartler, die als Anthropologin an der Universität Wien forscht, erklärt, es komme verstärkt zu Erdrutschen und Erosion in Küstengebieten. Wenn etwa Jagd- und Fischerhütten ins Wasser abrutschten, wirke sich das auf die Nahrungsbeschaffung und die traditionelle Lebensweise indigener Menschen aus.
    Das Team stellte zudem eine erhöhte Gefahr durch Schadstoffe und ansteckende Krankheiten fest. Denn das Tauen der Böden, das mit dem Klimawandel im Zusammenhang steht, setze etwa schädliche Stoffe aus alten Öl- und Gasgruben frei.
    Die Sozial- und Naturwissenschaftler haben für die Studie erstmals über mehrere Jahre hinweg zusammen mit Betroffenen in verschiedenen Gebieten der Arktis in Europa, Amerika und Asien die größten Risiken im Zusammenhang mit den Umweltveränderungen erforscht.
    Diese Nachricht wurde am 18.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.