Mehr als tausend Menschen haben Abschied von der getöteten Studentin Tugce Albayrak genommen. Im Beisein von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) versammelten sie sich zunächst zu einer Trauerfeier im osthessischen Wächtersbach. Anschließend wurde die junge Frau in ihrer Geburtsstadt Bad Soden-Salmünster beigesetzt.
Die Studentin war vor gut zwei Wochen auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants in Offenbach niedergeschlagen worden und am vergangenen Freitag, ihrem 23. Geburtstag, ihren dabei erlittenen massiven Kopfverletzungen erlegen. Nach den bisherigen Schilderungen hatte die türkischstämmige Frau vor dem Angriff versucht, zwei Mädchen zu schützen, die von dem inzwischen in Untersuchungshaft sitzenden mutmaßlichen Täter und weiteren Männern bedrängt worden war.
Bundeskanzlerin mit "Sympathie" für postume Verleihung eines Bundesverdienstkreuzes
Die beiden Mädchen, die belästigt worden sein sollen, meldeten sich trotz tagelanger Aufrufe erst am Wochenende bei der Polizei. Sie gaben laut Staatsanwaltschaft an, sie hätten sich bislang nicht angesprochen gefühlt. Zu ihren Aussagen machten die Ermittler keine Angaben. Der Verdächtige verweigert nach wie vor jede Aussage.
Der Fall sorgt für bundesweite Anteilnahme. In dem Gedenken an die Verstorbene wird besonders ihre Zivilcourage betont - auch Bundespräsident Joachim Gauck hob dies in einem Kondolenzbrief an die Eltern der verstorbenen Lehramtsstudentin hervor. Im Gespräch ist auch, ihr posthum das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe "große Sympathie für die Gedanken, die der Bundespräsident geäußert hat".