Belgrad
Tausende demonstrieren gegen geplantes Lithium-Bergwerk in Serbien - Vucic schließt Referendum nicht aus

Tausende Menschen haben in Serbien gegen den geplanten Abbau von Lithium demonstriert. Sie besetzten auch zwei Bahnhöfe in der Hauptstadt Belgrad. Staatspräsident Vucic verurteilte die Blockaden, signalisierte aber Gesprächsbereitschaft.

    Tausende nahmen an einer Kundgebung gegen den Lithiumabbau in Serbien teil.
    Tausende nahmen an einer Kundgebung gegen den Lithiumabbau in Serbien teil. (Darko Vojinovic / AP / dpa)
    Zu der Kundgebung in Belgrad hatten mehrere Umweltschutzorganisationen aufgerufen. Sie befürchten unter anderem, dass der Lithium-Bergbau das Grundwasser mit Schwermetallen verunreinigt und daher eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung der Anwohner darstellt. Im westserbischen Jadar-Tal liegt Europas größtes Lithium-Vorkommen. Der Rohstoff ist wichtig für die Elektro-Mobilität. Im Juli hatte Belgrad grünes Licht für die Lithium-Förderung gegeben. 
    Der serbische Staatspräsident Vucic sagte in einer Fernsehansprache, er verstehe nicht, warum die Menschen die Wirtschaft Serbiens zerstören wollten. Er wolle aber mit den Anwohnern der geplanten Mine sprechen. Vucic schloss nicht aus, dass es zu dem Thema ein Referendum geben könnte, entweder nur in der betroffenen Region oder in ganz Serbien.
    Deutschland und die EU wollen mit dem Projekt vor allem die Abhängigkeit von China reduzieren. China kontrolliert einen großen Teil des Abbaus und der Verarbeitung von Lithium weltweit.
    Diese Nachricht wurde am 11.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.