Berlin
Tausende Menschen demonstrieren am Weltfrauentag

In Berlin haben anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags rund 6.000 Menschen für mehr Gleichberechtigung und gegen Antifeminismus demonstriert. Diese Zahl nannte die Polizei. Bundesfrauenministerin Paus warnte vor einem Rückfall in traditionelle Geschlechterrollen.

    Demonstration am Weltfrauentag am 8. März in Berlin
    Demonstration am Weltfrauentag am 8. März in Berlin (IMAGO / IPON )
    Zu dem Protestmarsch in Berlin hatte ein Bündnis aus Gewerkschaften und Initiativen aufgerufen. Die Teilnehmer forderten bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen. Sorgearbeit müsse gerecht verteilt und gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt werden, hieß es weiter in den Forderungen des Bündnisses. Gleichstellungspolitische Rückschritte und die Diffamierung von Genderpolitik müssten bekämpft und Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisiert werden. Für den Abend waren weitere Demonstrationen und Kundgebungen geplant. In Berlin ist der Weltfrauentag wie auch in Mecklenburg-Vorpommern ein Feiertag.

    Warnung vor Rückschritten

    Bundesfamilienministerin Paus warnte vor einem Rückfall in traditionelle Geschlechterrollen. Die Grünen-Politikerin erklärte, in vielen Ländern erlebten veraltete Rollenbilder eine Renaissance - auch hierzulande. Ideologien der Ungleichheit stärkten einen neuen Antifeminismus. Man dürfe aber keinen Rückschritt zulassen, forderte Paus.
    Außenministerin Baerbock warb gemeinsam mit zahlreichen Amtskolleginnen und -kollegen per Video für Frauenrechte. Neben ihr veröffentlichten auf der Plattform X etwa die Außenministerinnen von Südafrika, Belgien, Australien, Finnland und der Mongolei, aber auch mehrere männliche Amtskollegen Videos, in denen sie darlegen, wie und warum sie sich für die Rechte von Frauen einsetzen.
    Die FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl, Strack-Zimmermann, forderte mehr Aufmerksamkeit für sexualisierte Gewalt gegen Frauen. Das sei ein Thema so alt wie die Menschheit, werde aber trotz der jüngsten Beispiele aus Israel und der Ukraine oft ignoriert, sagte Strack-Zimmermann im TV-Sender Welt.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.