In der Diözese Limburg sei es "zu einer Situation gekommen, die eine fruchtbare Ausübung des bischöflichen Amtes durch Franz-Peter Tebartz-van Elst verhindert", teilte der Vatikan mit. Daher habe der Papst den angebotenen Amtsverzicht angenommen. Der scheidende Bischof "wird zu gegebener Zeit mit einer anderen Aufgabe betraut werden". Zum Apostolischen Administrator in Limburg wurde Manfred Grothe ernannt. Er ist Paderborner Weihbischof und Leiter der Untersuchungskommission zu Limburg.
Der Papst bittet die Gläubigen des Bistums Limburg, "sich darum zu mühen, in ein Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurückzufinden". Vatikansprecher Federico Lombardi teilte die Entscheidung in einem kurzfristig anberaumten Briefing im vatikanischen Pressesaal mit, ein auch bei Bischofsrücktritten unüblicher Vorgang.
Zuletzt noch selbstbewusst
Tebartz-van Elst war wegen einer falschen eidesstattlichen Aussage zu einem Erste-Klasse-Flug nach Indien, seiner Amtsführung und wegen der Kosten von mindestens 31 Millionen Euro für den Bischofssitz auf dem Limburger Domberg in die Kritik geraten. Der Papst hatte dem Bischof im vergangenen Oktober eine Auszeit verordnet, die er im bayerischen Benediktinerkloster Metten nahm.
Seit Anfang März liegt der vatikanischen Bischofskongregation der Prüfbericht einer vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzten Kommission zum Finanzgebaren des Bischofs vor. Tebartz-van Elst hatte sich zuletzt noch selbstbewusst gezeigt, ins Bistum zurückzukehren. Er rechne vielmehr damit, dass im Laufe der Zeit eine Mitschuld der Bistumsgremien für seine Entlastung sorgen werde.
Franziskus sei verärgert über die Uneinsichtigkeit von Tebartz angesichts des luxuriös sanierten Bischofssitzes, hieß es. Der Bischof wurde offenbar im Vatikan zur Einsicht bewegt, nachdem er sich zuletzt noch selbstbewusst gezeigt hatte, er werde auf jeden Fall ins Bistum zurückkehren. Mehrere Bischöfe hatten zuletzt eine Rückkehr Tebartz-van Elsts in sein Bistum offen bezweifelt: "Es gibt viele Gründe, warum er nicht zurückkommen kann", sagte der Mainzer Bischof Karl Lehmann. Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst bezeichnete eine Rückkehr als "nicht realistisch".