Am Stand des Technologiekonzerns Bosch scharen sich Messebesucher um ein weiß-graues, fast vollständig verglastes Gefährt. Das Fahrzeug stellt ein elektrisches und fahrerloses Shuttle dar - ein Bus-Taxi der Zukunft, einfach zu rufen per App.
Auf der CES präsentiert Bosch ein Konzept aus dem Fahrzeug und den dazugehörigen Services.
Michael Fausten von Bosch sagt, das Shuttle-System könne in einigen Jahren dafür sorgen, dass es weniger Unfälle gibt und der Verkehr entlastet wird:
"Weil sie ja als Endkunde nicht mehr in ihr eigenes Fahrzeug steigen, das sie dann nachher irgendwo auf einen Parkplatz bringen müssen. Sondern Sie steigen in so ein Shuttle. Das Shuttle bringt Sie dahin, wo Sie hinwollen. Sie steigen aus und das Shuttle fährt zum nächsten Kunden weiter. Das ganze Handling des Parkens entfällt vollständig."
Eine Messe-Halle weiter findet sich auf der CES der Stand von Daimler. Der Autobauer präsentiert in Las Vegas eine Weiterentwicklung seines Coupés CLA.
Auch ein völlig autonom und elektrisch fahrendes Auto führt Daimler vor - mit einer Fahrt durch das nächtliche Las Vegas. Bis komplett selbstfahrende Autos regelhaft auf deutschen Straßen unterwegs sind, werde es noch dauern, sagt Daimler Kommunikationschef Jörg Howe. Im Transportbereich könne sich das autonome Fahren aber schon früher durchsetzen:
In zehn Jahren weitgehend selbstständig unterwegs?
"Im LKW - glaube ich - wird es eher schneller kommen, das teil-automatisierte Fahren. Wenn sie an die Autobahn denken, da für den LKW-Fahrer den Autopiloten einzuschalten, oder langfristig sogar ganz auf den Fahrer zu verzichten, das ist sicherlich eine viel stärkere Option und da glaube ich, dass sie deutlich schneller kommen wird."
Auf der CES kündigte Daimler an, eine halbe Milliarde Euro in die Serienentwicklung hochautomatisierter LKW zu investieren: In etwa zehn Jahren sollen die Fahrzeuge weitestgehend selbstständig unterwegs sein.
Fast alle großen Namen der Autobranche sind in Las Vegas vertreten - Zulieferer und Autobauer zugleich - mit aufwändigen Ständen: Großbildleinwänden und Multimedia-Shows.
Selbst der großen Autoshow in Detroit mache die CES mittlerweile Konkurrenz, sagt Daimler-Sprecher Howe: "Also man merkt schon, dass der Trend von den Herstellern deutlich hierher geht. Detroit hat gelitten auch durch die der Krise der amerikanischen Autoindustrie. Das war hier neu ist, ist, dass eigentlich die Tekkies hier den Boden bereitet haben auch für alte Industrien, die sich transformieren und in neue Industrien übergehen."
Audi und BMW demonstrieren auf der CES, wie der Innenraum der Autos in der Zukunft gestaltet sein kann. Audi präsentiert sein neues Unterhaltungskonzept Holoride: die Insassen können per Virtual Reality in Spielewelten abtauchen.
Futuristisches Interieur
BMW bewirbt auf der Messe das futuristische Interieur seines Konzeptautos Vision iNext. Ein Lenkrad gibt es darin noch, Knöpfe und Drehschalter sind aus dem Cockpit weitestgehend verschwunden.
Dazu Holger Hampf von der BMW-Tochter Designworks: "Wir haben nach wie vor Sitze, die nach vorne zeigen, aber die Sitze sind so gestaltet, dass sich neue Sitzpositionen für die Insassen ermöglichen. Das heißt, man kann sich mehr in eine Ecke kuscheln - auf der Rücksitzbank und auch auf den vorderen beiden Sitzplätzen."
Die neue Autowelt der CES in Las Vegas ist elektrisch, fahrerlos, elegant und vernetzt - weit weg von dreckigen Motoren und langen Staus auf den Straßen - weit weg noch von der Realität.