Wegen Hochwasser
Teile der Carolabrücke sollen schnell entfernt werden

In Dresden hat die Entfernung von Teilen des eingestürzten Stranges der Carolabrücke vor dem erwarteten Elbe-Hochwasser begonnen. Die Arbeiten liefen nach Plan, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Die Reste sollten zertrümmert und abtransportiert werden.

    Teile einer Brücke sind in einen Fluss gestürzt. Der als Fahrbahn genutzte Teil ist intakt. Der als Schienenweg genutzte Teil ist eingebrochen.
    Der westliche Brückenzug der Carolabrücke in Dresden ist eingestürzt, übrig gebliebene Teile sollen schnell abtronsportiert werden. (dpa / Robert Michael)
    Beim kontrollierten Abriss helfen den Angaben zufolge neben Bundeswehr und Technischem Hilfswerk auch Spezialfirmen. In Dresden wird ab Sonntag mit einem Hochwasser der Elbe gerechnet, weil in Tschechien in den kommenden vier Tagen bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet werden. Auch Polen, die Slowakei und Österreich bereiten sich auf Überschwemmungen durch Extremregen vor. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor ergiebigem Dauerregen in Teilen Bayerns. Dabei seien die Regierungsbezirke Niederbayern, Oberbayern, Schwaben und Oberpfalz betroffen. Es bestehe die Gefahr von Überschwemmungen und möglichen Erdrutschen.

    Kommunen fordern nach Einsturz mehr Geld für Sanierung der Verkehrsinfrastruktur

    Die Carolabrücke in Dresden war in der Nacht zu Mittwoch zum Teil eingestürzt. Ein etwa 100 Meter langes Stück, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten, sackte in die Elbe. Die Gründe sind noch unklar. Es handelte sich um den Teil der Betonbrücke aus DDR-Zeiten, der noch nicht saniert worden war.
    Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte mehr Geld von Bund und Ländern zur Sanierung solcher Bauwerke. Notwendig sei eine Investitionsoffensive für die Infrastruktur, um den Verfall zu stoppen und den Sanierungsstau abzubauen, sagte Hauptgeschäftsführer Berghegger den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Einer Studie zufolge sei rund die Hälfte der etwa 60.000 Brücken in kommunaler Hand in keinem guten Zustand. Aus eigener Kraft könnten die Städte und Gemeinden die Lasten nicht tragen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie forderte die Politik auf, der Sanierung der Verkehrsinfrastruktur wie Brücken oberste Priorität einzuräumen.

    Wissing weist Verantwortung zurück

    Bundesverkehrsminister Wissing wies in der Haushaltsdebatte im Bundestag darauf hin, dass im kommenden Jahr mehr als neun Milliarden Euro für Investitionen in Bundesfernstraßen und Brücken bereitstünden. Mit Blick auf den Einsturz der Carolabrücke erläuterte der FDP-Politiker, sie stehe in kommunaler Verantwortung und habe deswegen mit dem Bundeshaushalt nichts zu tun. Man sehe aber daran, wie gefährlich es sei, wenn in Infrastruktur nicht sorgfältig investiert werde.
    Diese Nachricht wurde am 12.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.