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Teile und herrsche

Teilen und herrschen, ganz wörtlich: So plant es Google mit einem nun angekündigten Aktien-Split. Damit wollen die Firmengründer Larry Page und Sergey Brin ihre Macht in dem Internetriesen langfristig sichern.

Von Michael Braun |
    Zwei Aktienarten gab es bei Google schon seit dem Börsengang vor acht Jahren: die frei gehandelten
    A-Aktien und die B-Aktien, die das zehnfache Stimmgewicht haben. Damit haben sich die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin eine Stimmenmehrheit gesichert von aktuell 56,7 Prozent. Jetzt wolle man zwar die Investitionsmöglichkeiten in Google verbreitern. Die Geldgeber könnten mitverdienen, nicht aber über die Strategie mitreden, sagte der voriges Jahr in die Unternehmensführung zurückgekehrte Larry Page letzte Nacht auf einer Pressekonferenz:

    "New investors will fully share in Google’s long-term, economic future, but will have little ability to influence strategic decisions to their voting rights."

    Sein Vorstandskollege David Drummond erklärte, wie das funktionieren soll: Es werde eine neue Aktienklasse geschaffen, C-Aktien. Die bisherige Google-Aktie wird quasi geteilt. Alle Anteilseigner erhalten zusätzlich zu ihrer stimmberechtigten eine stimmrechtslose Aktie. Das sind die C-Klasse-Akien. Sie werden zwar börsennotiert sein und können gehandelt werden, ein Stimmrecht hänge aber nicht daran.

    "What we’re doing is creating a new class of stock, class C. That new stock will have equivalent right to our existing class A and class B stock, except it will have no voting rights."

    Die Google-Gründer wollen sicherstellen, dass im Aktionärskreis nicht das Interesse an schnellen Gewinnen, nicht das kurzfristige Denken dominiert. Das vertrage sich nicht mit Investitionen, die sich erst langfristig strategisch und finanziell als Erfolg erweisen. Larry Page nannte den Internetbrowser Google Chrome, die Videoplattform Youtube oder auch die Entwicklung der Android-Software für mobile Geräte als Beispiele für bisherige teure, aber langfristig sinnvolle Investitionen:

    "Long-term product investments like Chrome und YouTube which now enjoy phenomenal usage were made with a significant degree of independence."

    Soll heißen: Für Vergleichbares brauche Google auch in Zukunft Unabhängigkeit.

    Die aktuellen Geschäftszahlen waren nicht nur gut. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal von 1,8 Milliarden Dollar auf nun 2,9 Milliarden Dollar. Ohne Sonderposten verdiente Google 10,08 Dollar pro Aktie. Erwartet worden waren 9,65 Dollar. Aber: Zum zweiten Mal in Folge sanken die Werbeeinnahmen. Diesmal um immerhin zwölf Prozent.