Alle wollen es - die Parteien, die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, die Bundesregierung, die EU-Kommission. Alle sagen: Wir brauchen mehr Frauen an der Spitze der Unternehmen. Aber: Es passiert kaum etwas. Je höher die Positionen, umso dünner wird die Luft für die Frauen, umso eher bleiben die Männer unter sich - das hat sich in den letzten zehn Jahren kaum geändert, sagt Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
"Wir haben das Phänomen der gläsernen Decke in Deutschland. Frauen bleiben meist auf der unteren oder bestenfalls mittleren Ebene hängen, sie werden nicht befördert, erhalten nicht so eine Beförderung wie Männer."
Die Daten sind eindeutig: In den wichtigsten 200 deutschen Unternehmen sind neun von zehn Aufsichtsratssitzen von Männern besetzt. In den Vorständen sind noch weniger Frauen zu finden. An fehlender Bildung kann es nicht liegen - hier haben die Frauen längst aufgeschlossen zu den Männern.
"In den Topgremien, die sind nach wie fest in Männerhand, die Vorstandssitze werden zu 97 Prozent von Männern eingenommen. Das ist besonders krass im Finanzsektor, weil dort über die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind, das ist ein besonders männerdominierter Bereich, da herrscht eine besondere Monokultur in den Top-Positionen."
Auch bei Führungskräften gilt: Frauen verdienen weniger als Männer, und zwar ein knappes Drittel. Nicht nur die Gehälter sind niedriger, auch sonstige Vergütungen fallen weg: das große Dienstauto, der neueste Laptop, die Extra-Prämie, das Ledersofa. All das bekommen Männer erstens eher als Frauen und zweitens häufiger. Ein Grund dafür: Nach wie vor ist unser Arbeitsmarkt in vielen Bereichen aufgeteilt in Männer- und Frauenberufe. Und wer in einer Frauenbranche arbeitet, der verdient weniger. Das gilt erstaunlicherweise nicht für Männer, die sich in eine Frauendomäne vorwagen.
Alles in allem: keine guten Nachrichten. Und doch gibt es Anlass zur Hoffnung. Als erstes führendes DAX-Unternehmen hat die Telekom im Frühjahr eine Frauenquote für ihre Führungskräfte eingeführt. Bis Ende 2015 sollen 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein - freut sich Eva Kreienkamp, Mitgründerin der Initiative "Frauen in die Aufsichtsräte."
"Damit hat die Telekom sich zu einem sehr exponierten Pionier gemacht, der angreifbar wird auf diese Art und Weise, beobachtbar wird. Wir sind sehr, sehr gespannt, wie dieses Experiment weitergeht, und wollen es auch konstruktiv und positiv begleiten."
Eva Kreienkamp weist auf ein weiteres positives Signal hin, auf den Corporate Governance Codex - ein Regelwerk für gute Unternehmensführung, das sich die DAX-Unternehmen gegeben haben.
"Wir haben also dieses Jahr gesehen, dass die Kommission, die sich um die Weiterentwicklung dieses Codexes kümmert, auch formuliert hat, dass ein größerer Anteil von Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten präsent sein soll. Und dann darüber auch zu berichten ist, inwieweit Fortschritt in den einzelnen Unternehmen zu erkennen ist."
Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung verweist außerdem auf einen Beschluss der Justizminister der Länder: Diese streben eine Frauenquote im Topmanagement von Aktiengesellschaften an.
"Ich habe daher die Hoffnung, dass in Zukunft eine nachhaltige positive Veränderung eintritt. Eigentlich von ihren Voraussetzungen her stehen wir vor einem Durchbruch."
Der auch beim Thema Hausarbeit noch aussteht: Während neun von zehn weiblichen Führungskräften vor oder nach ihrer Erwerbstätigkeit zuhause noch putzen, kochen und waschen, greift nur jede zweite männliche Führungskraft abends noch zum Mülleimer und trägt ihn raus.
"Wir haben das Phänomen der gläsernen Decke in Deutschland. Frauen bleiben meist auf der unteren oder bestenfalls mittleren Ebene hängen, sie werden nicht befördert, erhalten nicht so eine Beförderung wie Männer."
Die Daten sind eindeutig: In den wichtigsten 200 deutschen Unternehmen sind neun von zehn Aufsichtsratssitzen von Männern besetzt. In den Vorständen sind noch weniger Frauen zu finden. An fehlender Bildung kann es nicht liegen - hier haben die Frauen längst aufgeschlossen zu den Männern.
"In den Topgremien, die sind nach wie fest in Männerhand, die Vorstandssitze werden zu 97 Prozent von Männern eingenommen. Das ist besonders krass im Finanzsektor, weil dort über die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind, das ist ein besonders männerdominierter Bereich, da herrscht eine besondere Monokultur in den Top-Positionen."
Auch bei Führungskräften gilt: Frauen verdienen weniger als Männer, und zwar ein knappes Drittel. Nicht nur die Gehälter sind niedriger, auch sonstige Vergütungen fallen weg: das große Dienstauto, der neueste Laptop, die Extra-Prämie, das Ledersofa. All das bekommen Männer erstens eher als Frauen und zweitens häufiger. Ein Grund dafür: Nach wie vor ist unser Arbeitsmarkt in vielen Bereichen aufgeteilt in Männer- und Frauenberufe. Und wer in einer Frauenbranche arbeitet, der verdient weniger. Das gilt erstaunlicherweise nicht für Männer, die sich in eine Frauendomäne vorwagen.
Alles in allem: keine guten Nachrichten. Und doch gibt es Anlass zur Hoffnung. Als erstes führendes DAX-Unternehmen hat die Telekom im Frühjahr eine Frauenquote für ihre Führungskräfte eingeführt. Bis Ende 2015 sollen 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein - freut sich Eva Kreienkamp, Mitgründerin der Initiative "Frauen in die Aufsichtsräte."
"Damit hat die Telekom sich zu einem sehr exponierten Pionier gemacht, der angreifbar wird auf diese Art und Weise, beobachtbar wird. Wir sind sehr, sehr gespannt, wie dieses Experiment weitergeht, und wollen es auch konstruktiv und positiv begleiten."
Eva Kreienkamp weist auf ein weiteres positives Signal hin, auf den Corporate Governance Codex - ein Regelwerk für gute Unternehmensführung, das sich die DAX-Unternehmen gegeben haben.
"Wir haben also dieses Jahr gesehen, dass die Kommission, die sich um die Weiterentwicklung dieses Codexes kümmert, auch formuliert hat, dass ein größerer Anteil von Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten präsent sein soll. Und dann darüber auch zu berichten ist, inwieweit Fortschritt in den einzelnen Unternehmen zu erkennen ist."
Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung verweist außerdem auf einen Beschluss der Justizminister der Länder: Diese streben eine Frauenquote im Topmanagement von Aktiengesellschaften an.
"Ich habe daher die Hoffnung, dass in Zukunft eine nachhaltige positive Veränderung eintritt. Eigentlich von ihren Voraussetzungen her stehen wir vor einem Durchbruch."
Der auch beim Thema Hausarbeit noch aussteht: Während neun von zehn weiblichen Führungskräften vor oder nach ihrer Erwerbstätigkeit zuhause noch putzen, kochen und waschen, greift nur jede zweite männliche Führungskraft abends noch zum Mülleimer und trägt ihn raus.