Bereits sein erster Fernsehauftritt in einer Kabarettsendung war auf seine Weise spektakulär:
"Da hab ich direkt gesagt, ich mache kein Stand Up, ich mache lay down, was zum Fluchen mehrerer Kameramänner geführt hat, weil man mich nicht mehr sehen konnte. Ich lag im Fernsehen. Ich hab mich nicht hoch geschlafen, ich hab mich hoch gelegen."
Dass der Newcomer Sebastian Pufpaff nun für seine außergewöhnlichen Ideen mit der Pilotsendung für ein neues Satiremagazin betraut wurde, war da gar nicht so weit hergeholt, denn
"Man muss sich auch was trauen, glaub ich."
Und Sebastian Pufpaff ist schließlich Profi genug, wenn es darum geht, in die Kamera zu sprechen, was das Zeug hält. Auch wenn er beim Teleshopping, mit dem er sozusagen seine Fernsehkarriere begann, ...
"Ich glaube, ich habe damit mehr Live-Auftritte als Thomas Gottschalk. Die Gemeinde erkennt es nicht als Fernsehauftritt an"
... letztlich doch rausgeflogen ist:
"Die Ära Teleshopping endete dann mit den Worten: 'Herr Pufpaff, ganz ehrlich, bei uns steht das Produkt im Vordergrund, nicht der Moderator. Wir machen hier keine Comedy.'"
Doch das ist nun vorbei. Nach etlichen Auftritten in nahezu allen namhaften Kabarettsendungen hatte Sebastian Pufpaff mit seiner ersten eigenen Satire-Show gestern Abend ganz neue Maßstäbe setzen wollen.
"Herzlich willkommen bei "Pufpaff – das Satiremagazin"."
Endlich mal keine Sendung, in der – wie sonst üblich – eingeladene Kabarettisten von einem ebensolchen Moderator angesagt werden, und die sich oft nur in der Exklusivität des Aufnahmeorts unterscheiden. Hier sollte vieles anders sein: vor allem anarchistischer, temporeicher und verspielter.
"Ich kann Ihnen versprechen: Ab heute wird diese Welt anders. Wir werden diese Welt aus ihren Angeln heben, denn wir machen hier Dienstleistungskabarett-Comedy. Wir machen alles. Was sie wollen und nicht wollen. Wir machen es trotzdem."
Im Mittelpunkt der Show: der Master des Planeten Pufpaff. Betont seriös im Anzug nebst Krawatte, aber mit Turnschuhen. So wie man ihn kennt. Quirlig, offensiv auf das Publikum zugehend. Ein Mann, der schräge Gedankengänge wie ein Staubsaugervertreter beredt unters lachwillige Volk zu bringen versteht, um es so zum Nachdenken anzuregen.
"Menschen, die das Klopapier knüddeln, neigen eher zum Massenmord als die, die es falten. ... wenn Sie das nächste Mal auf dem Klo sitzen, sie werden ganz anders nachdenken."
An seiner Seite Co-Autor Thomas Lienenlüke – hier in der Rolle als Redakteur, eingezwängt hinter der Bühne und nur via Bildschirm dem live applaudierenden Publikum präsent. Auch er darf ab und zu mal was sagen, vielleicht auch den einen oder anderen Impuls setzen. Das ist das grobe Gerüst, vor und hinter den Kulissen,
"Wir ham alles da – Toilette ist schwierig oder?"
"Ist sehr schwierig. Aber ich hab eine Diensthose."
"Das ist doch wunderbar. Kommen Sie denn da ins Internet oder machen Sie das per Telefon und Telefax?"
"Ich hab so ein Buch, da steht das drin. Das ist ein Buch, da steht schon alles drin was gleich passiert. Das ist ja sensationell"
Zentrales Thema gestern: der deutsche Wutbürger, dem die echten Feindbilder verloren gegangen sind. Pufpaff überdreht, steigert sich in seltsame Thesen hinein, wird durch den ersten Einspielfilm etwas gebremst, verliert sich dann in etlichen Albernheiten. Die Show nimmt ihren Lauf. Pufpaff geht auf das Publikum zu, animiert es zum Mitmachen, will interaktiv den Wutbürger wecken und lässt ihn dann von dem Allround-Allesbesserwissen-Experten Stefan Maria Profundl, dargeboten von Stephan Stuchlik, pseudo-kulturhistorisch lobhudeln.
"...und diese Kultur der Wut ..."
Sebastian Pufpaff hatte sich viel vorgenommen für sein erstes Satiremagazin und bot jede Menge neuer Ansätze, um zu punkten – mit Stand Up, Talk oder Publikumsbeteiligung, durch komische Einspielfilme oder spezielle Rubriken. Manches wirkt dabei eher zusammenhanglos, aber Pufpaff hat seine Botschaft: Er will die nonvirtuelle Kommunikation fördern und präsentierte auch einen Flirtcoacher, der ein zwangsrekrutiertes Paar aus dem Publikum unterweisen soll. Das alles hatte durchaus lustige Aspekte, aber auch etwas von launigen Partyspielchen. Mal sehen was draus wird. Fazit des eingezwängten Redakteurs:
"Ich hab die Heatmap der heutigen Sendung von Ihnen gezeichnet, und ich muss sagen, Sie haben das eigentlich ganz anständig gemacht. Wenn wir mal den Verlauf sehen: Sie sind reingekommen, Sie sind drin geblieben und Sie werden gleich wieder rausgehen. Das sind drei elementare Positionen im Talkshowgewerbe, im Comedygewerbe, im Kabarett. Das sind die Universalpositionen. Da ist wenig dran zu doktorn. Hauen Sie rein und äh, geben Sie alles!"
"Da hab ich direkt gesagt, ich mache kein Stand Up, ich mache lay down, was zum Fluchen mehrerer Kameramänner geführt hat, weil man mich nicht mehr sehen konnte. Ich lag im Fernsehen. Ich hab mich nicht hoch geschlafen, ich hab mich hoch gelegen."
Dass der Newcomer Sebastian Pufpaff nun für seine außergewöhnlichen Ideen mit der Pilotsendung für ein neues Satiremagazin betraut wurde, war da gar nicht so weit hergeholt, denn
"Man muss sich auch was trauen, glaub ich."
Und Sebastian Pufpaff ist schließlich Profi genug, wenn es darum geht, in die Kamera zu sprechen, was das Zeug hält. Auch wenn er beim Teleshopping, mit dem er sozusagen seine Fernsehkarriere begann, ...
"Ich glaube, ich habe damit mehr Live-Auftritte als Thomas Gottschalk. Die Gemeinde erkennt es nicht als Fernsehauftritt an"
... letztlich doch rausgeflogen ist:
"Die Ära Teleshopping endete dann mit den Worten: 'Herr Pufpaff, ganz ehrlich, bei uns steht das Produkt im Vordergrund, nicht der Moderator. Wir machen hier keine Comedy.'"
Doch das ist nun vorbei. Nach etlichen Auftritten in nahezu allen namhaften Kabarettsendungen hatte Sebastian Pufpaff mit seiner ersten eigenen Satire-Show gestern Abend ganz neue Maßstäbe setzen wollen.
"Herzlich willkommen bei "Pufpaff – das Satiremagazin"."
Endlich mal keine Sendung, in der – wie sonst üblich – eingeladene Kabarettisten von einem ebensolchen Moderator angesagt werden, und die sich oft nur in der Exklusivität des Aufnahmeorts unterscheiden. Hier sollte vieles anders sein: vor allem anarchistischer, temporeicher und verspielter.
"Ich kann Ihnen versprechen: Ab heute wird diese Welt anders. Wir werden diese Welt aus ihren Angeln heben, denn wir machen hier Dienstleistungskabarett-Comedy. Wir machen alles. Was sie wollen und nicht wollen. Wir machen es trotzdem."
Im Mittelpunkt der Show: der Master des Planeten Pufpaff. Betont seriös im Anzug nebst Krawatte, aber mit Turnschuhen. So wie man ihn kennt. Quirlig, offensiv auf das Publikum zugehend. Ein Mann, der schräge Gedankengänge wie ein Staubsaugervertreter beredt unters lachwillige Volk zu bringen versteht, um es so zum Nachdenken anzuregen.
"Menschen, die das Klopapier knüddeln, neigen eher zum Massenmord als die, die es falten. ... wenn Sie das nächste Mal auf dem Klo sitzen, sie werden ganz anders nachdenken."
An seiner Seite Co-Autor Thomas Lienenlüke – hier in der Rolle als Redakteur, eingezwängt hinter der Bühne und nur via Bildschirm dem live applaudierenden Publikum präsent. Auch er darf ab und zu mal was sagen, vielleicht auch den einen oder anderen Impuls setzen. Das ist das grobe Gerüst, vor und hinter den Kulissen,
"Wir ham alles da – Toilette ist schwierig oder?"
"Ist sehr schwierig. Aber ich hab eine Diensthose."
"Das ist doch wunderbar. Kommen Sie denn da ins Internet oder machen Sie das per Telefon und Telefax?"
"Ich hab so ein Buch, da steht das drin. Das ist ein Buch, da steht schon alles drin was gleich passiert. Das ist ja sensationell"
Zentrales Thema gestern: der deutsche Wutbürger, dem die echten Feindbilder verloren gegangen sind. Pufpaff überdreht, steigert sich in seltsame Thesen hinein, wird durch den ersten Einspielfilm etwas gebremst, verliert sich dann in etlichen Albernheiten. Die Show nimmt ihren Lauf. Pufpaff geht auf das Publikum zu, animiert es zum Mitmachen, will interaktiv den Wutbürger wecken und lässt ihn dann von dem Allround-Allesbesserwissen-Experten Stefan Maria Profundl, dargeboten von Stephan Stuchlik, pseudo-kulturhistorisch lobhudeln.
"...und diese Kultur der Wut ..."
Sebastian Pufpaff hatte sich viel vorgenommen für sein erstes Satiremagazin und bot jede Menge neuer Ansätze, um zu punkten – mit Stand Up, Talk oder Publikumsbeteiligung, durch komische Einspielfilme oder spezielle Rubriken. Manches wirkt dabei eher zusammenhanglos, aber Pufpaff hat seine Botschaft: Er will die nonvirtuelle Kommunikation fördern und präsentierte auch einen Flirtcoacher, der ein zwangsrekrutiertes Paar aus dem Publikum unterweisen soll. Das alles hatte durchaus lustige Aspekte, aber auch etwas von launigen Partyspielchen. Mal sehen was draus wird. Fazit des eingezwängten Redakteurs:
"Ich hab die Heatmap der heutigen Sendung von Ihnen gezeichnet, und ich muss sagen, Sie haben das eigentlich ganz anständig gemacht. Wenn wir mal den Verlauf sehen: Sie sind reingekommen, Sie sind drin geblieben und Sie werden gleich wieder rausgehen. Das sind drei elementare Positionen im Talkshowgewerbe, im Comedygewerbe, im Kabarett. Das sind die Universalpositionen. Da ist wenig dran zu doktorn. Hauen Sie rein und äh, geben Sie alles!"