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Tennis ATP-Turnier
Indian Wells trotz Sanktionen mit russischen Spielern

Diverse Sportverbände haben russische und belarussische Teams ausgeschlossen. Ob einzelne Sportler an Wettbewerben teilnehmen dürfen, unterscheidet sich von Verband zu Verband. Im Tennis lautet die Formel: Einzelne Spieler ja, aber ohne nationale Symbole. Das Turnier in Indians Wells ist das erste, wo dies gilt.

Von Heiko Oldörp |
Der russische Tennisprofi Daniil Medvedev bei den Australian Open
Der russische Tennisprofi Daniil Medvedev spielt beim Turnier in Indian Wells - trotz des Kriegs in der Ukraine. (imago images/AAP)
Indian Wells am Dienstagabend. Aryna Sabalenka betritt den Centre Court. Sie ist eine von acht Spielerinnen bei einem Charity Event. Es geht um 150000 Dollar für einen guten Zweck.
Die Weltranglistendritte wird vom Publikum genauso euphorisch empfangen, wie alle anderen. Dass sie aus Belarus kommt, dem Land, das Russland bei der Invasion in die Ukraine unterstützt, scheint keine Rolle zu spielen.

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Dabei ist der Krieg durchaus ein Thema beim prestigeträchtigen Turnier in der kalifornischen Wüste, heißt es im Lokal-Fernsehen. Schließlich kommen viele Spielerinnen und Spieler aus Russland, der Ukraine und Belarus - einschließlich des neuen Weltranglisten-Ersten, Daniil Medvedev.
Der Russe führt seit dem 28. Februar das globale Ranking an. Vier Tage zuvor waren Putin’s Truppen in die Ukraine einmarschiert. Deshalb hatte Medvedev im Augenblick seines persönlichen Erfolges betont, dass Tennis derzeit nicht so wichtig sei. 

Einzelne Spieler erlaubt - Teams ausgeschlossen

Anders als andere Sportverbände erlauben es die internationale Tennisverbände, dass Profis aus Russland und Belarus weiterhin teilnehmen dürfen. Nur die jeweiligen nationalen Verbände sind ausgeschlossen worden. Russland darf deswegen zum Beispiel nicht als Team am Davis Cup teilnehmen.
Einzelne Spieler wie Medvedev dürfen aber antreten - ohne Bezug auf ihre Heimatländer. Ihre Nationalflaggen wurden auf der Internetseite des Veranstalters in Indian Wells entfernt. Und der deutsche Turnierdirektor Tommy Haas weiß um die mögliche Brisanz.

Wir werden darauf achten, was während der Spiele passiert. Und sollten bestimmte Leute für irgendwelche Vorkommnisse sorgen, werden wir versuchen, die Situation so gut es geht zu  beenden. Aber ich bin optimistisch. Menschen kommen hierher, um großartiges Tennis zu genießen.

Ukrainische Spielerin könnte auf Russin treffen

Im Frauenfeld spielt unter anderem Dayana Yastremska mit. Die Ukrainerin hat die Anfänge des Krieges hautnah miterlebt. Zusammen mit ihrer 15-jährigen Schwester flüchtete sie am 25. Februar aus ihrer Heimatstadt Odessa nach Rumänien. An der Grenze verabschiedeten sich beide unter Tränen von ihrer Mutter, die mit dem Vater in der Ukraine blieb.
Vergangene Woche hat Yastremska beim Turnier in Lyon das Endspiel erreicht. Sollte sie in Indian Wells ins Achtelfinale kommen, könnte sie dort auf die Russin Jekaterina Alexandrova treffen.