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Nach Missbrauchsvorwürfen
Tennis Bund richtet Hinweisgeberstelle und Aufarbeitungskommission ein

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) reagiert auf die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Vizepräsidenten Hordorff. Mit sofortiger Wirkung werde eine Hinweisgeberstelle eingerichtet, teilte der DTB mit. Zudem soll bis Ende April eine unabhängige Aufarbeitungskommission einberufen werden.

    Eine Fahne mit dem Logo des Deutschen Tennis Bundes weht im Wind.
    Vor dem Tennisstadion in Hamburg Rotherbaum weht eine Fahne mit dem Logo des Deutschen Tennis Bundes. (imago / Tischler / imago sportfotodienst)
    Laut Verbandsmitteilung möchte der DTB mit der externen Hinweisgeberstelle die Möglichkeit schaffen, Anzeigen und Hinweise auf unethisches Verhalten an eine externe Stelle zu melden, die sich außerhalb der Strukturen des Verbandes befindet.

    Vorwürfe rekapitulieren und bewerten

    Die Aufarbeitungskommission soll "die umfassenden Maßnahmen des DTB im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen den Ex-Funktionär für Jugend- und Spitzensport/Ausbildung und Training rekapitulieren und bewerten". Daraus sollen Schlussfolgerungen für den künftigen Umgang mit ähnlich gelagerten Fällen abgeleitet werden. Zudem werde geprüft, an welchen Stellen das bereits vorhandene System zur Prävention und Aufarbeitung unethischen Verhaltens und interpersoneller Gewalt verbessert werden kann, hieß es.
    Dirk Hordorff war Ende März von seinem Amt als DTB-Vizepräsident zurückgetreten. Der langjährige Funktionär hatte die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs als "schlicht unwahr" zurückgewiesen. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR), die "Sportschau" und die "Süddeutsche Zeitung" hatten von Vorwürfen unter anderen des früheren Tennisprofis Maximilian Abel berichtet.