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Tennis
Endlich an der Spitze

Führungswechsel im Tennis: Nach 122 Wochen an der Spitze ist der Serbe Novak Djokovik entthront: Der Schotte Andy Murray, der am Wochenende das Masters-Turnier in Paris gewann, ist der neue Weltranglisten-Erste - nach zwölf Jahren auf der ATP-Tour.

Von Thomas Perlebach |
    Der britische Tennisprofi Andy Murray jubelt über seinen Erfolg in Wimbledon. Im Finale besiegte er den Kanadier Milos Raonic.
    Der britische Tennisprofi Andy Murray bei seinem zweiten Titelgewinn in Wimbledon (dpa / Andy Rain )
    Der Weg zur Nummer eins war für Andy Murray ein langer und harter. Jahrelang blieb für ihn nur die Rolle des ersten Gratulanten übrig. Ob gegen Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer, immer musste er artig "herzlichen Glückwunsch" sagen.
    Es war auch wirklich zum Heulen, ob in Wimbledon, Melbourne oder New York - die großen Trophäen hielten immer die anderen hoch. Dabei war Andy Murray fleißig wie kein Zweiter. Er zog in der Saisonvorbereitung Trainingseinheiten durch, die für Tommy Haas zum Beispiel schlichtweg utopisch waren.
    Mit Lendl kam der Erfolg
    Die großen Erfolge aber stellten sich erst mit der Verpflichtung von Ivan Lendl als Coach ein. Die frühere Nummer eins machte ihm schnell klar, worauf es wirklich ankommt. Mit Lendl an seiner Seite gewann Murray Wimbledon, die US Open und wurde Olympiasieger. Danach versuchte er es mit der Französin Amelie Mauresmo, die Erfolge blieben aus, im Juni kehrte er zu Lendl zurück und ist jetzt nur ein halbes Jahr später die Nummer eins der Welt.
    Der beste Spieler der vergangenen zwölf Monate zu sein, bedeutet dem 29-Jährigen eine ganze Menge: "Du kannst ein Event gewinnen und der beste Spieler für zwei Wochen sein, aber das ist viel einfacher, als der beste Spieler über zwölf Monate zu sein." Auf dem Platz ist Murray zum einen wegen seiner Klasse und zum anderen wegen seinen Wutausbrüchen gefürchtet.