Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve teilte am Abend in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache mit, im Zusammenhang mit den Anschlagsplänen sei ein Franzose festgenommen worden. Er stehe im Verdacht, einem Extremisten-Netzwerk anzugehören. Der Plan sei in einem "fortgeschrittenen Stadium" gewesen, so Cazeneuve weiter. Nach der Festnahme wurden in Argenteuil bei Paris ein Wohngebäude und eine Garage durchsucht. Auch ein Bombenräumkommando war im Einsatz. Dem Minister zufolge gibt es derzeit aber keine konkreten Hinweise, dass die Anschlagsplanung in Zusammenhang mit den Attentaten in Paris und Brüssel stehe.
Der Radiosender France Info meldete, der Verdächtige sei in Belgien wegen Mitgliedschaft in einer Dschihadisten-Gruppe verurteilt worden. Der Fernsehsender ITele berichtete, man habe Sprengstoff in der Wohnung in Argenteuil gefunden. Im November waren bei koordinierten Attentaten in Paris 130 Menschen getötet worden.
Zwei Tage nach den Anschlägen in Brüssel wurden am Abend sechs weitere Tatverdächtige festgenommen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft teilte in der belgischen Hauptstadt mit, im Laufe des Tages werde über Haftbefehle entschieden. Zur Identität der Festgenommenen äußerte er sich nicht. Fünf der Festnahmen erfolgten demnach im Zentrum von Brüssel und in Schaerbeek, eine weitere im Vorort Jette.
Bei den Anschlägen am Flughafen Brüssel-Zaventem und in einer U-Bahnstation waren am Dienstag mindestens 31 Menschen getötet und 300 weitere verletzt worden. Drei Attentäter hatten sich in die Luft gesprengt, nach mindestens zwei weiteren, die auf Überwachungskameras zu sehen waren, wurde mit Hochdruck gefahndet. Nach Angaben von US-Medien standen die Attentäter-Brüder Ibrahim und Khalid El Bakraoui in einer US-Terrordatei.
(kr/sima)