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Terror im Irak
UN warnen vor Krieg im Nahen Osten

Sunnitische Extremisten und schiitische Milizen liefern sich im Irak immer heftigere Auseinandersetzungen. Beim Kampf um ein Gefängnis werden mindestens 44 Häftlinge getötet. Die UN warnen vor einem Krieg im gesamten Nahen Osten.

    Bewaffnete Schiiten in Bagdad
    Im Irak gehen die Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten unvermindert weiter. (dpa / Str)
    Die Vereinten Nationen sind besorgt: Der Vormarsch der sunnitischen Terrorgruppe Isis im Irak und der Bürgerkrieg in Syrien könnten die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen. "Ein regionaler Krieg im Nahen Osten rückt immer näher", schrieb die vom UN-Menschenrechtsrat eingesetzte Ermittlungskommission zu Syrien in einem am Dienstag veröffentlichen Bericht.
    Mindestens 44 Häftlinge sterben
    Bei Kämpfen um ein Gefängnis im Bezirk Al-Kattun in der Provinz Dijala nordöstlich von Bagdad kamen nach Polizeiangaben mindestens 44 Häftlinge ums Leben. Die Schiiten hätten das an ein Polizeirevier angeschlossene Gefängnis bewacht und die Insassen aus nächster Nähe erschossen, als die Isis-Kämpfer das Gebäude in der Nacht zum Dienstag angriffen, sagten Polizeibeamte der Nachrichtenagentur AP. Die Gefangenen waren demnach allesamt mutmaßliche sunnitische Extremisten.
    Der irakische Militärsprecher Kassim Al-Mussawi stellte das Geschehene anders dar. Er sagte, 52 Häftlinge seien ums Leben gekommen, als Isis-Kämpfer mit Mörsergranaten auf das Gebäude schossen. Es gibt bislang keine Erkenntnisse, welche der unterschiedlichen Schilderungen der Wahrheit entspricht.
    Isis-Terrorgruppe will nach Bagdad
    Isis hatte vor einer Woche die Städte Mossul im Nordirak und Tikrit auf halbem Weg nach Bagdad überrannt und eingenommen. Die Gruppe kündigte an, weiter in Richtung Hauptstadt zu ziehen. Die USA schickten deshalb mehr als zwei Jahre nach ihrem Abzug aus dem Irak wieder Soldaten ins Land. Insgesamt sei die Entsendung von bis zu 275 Mann möglich, 170 seien bereits im Irak, sagte US-Präsident Barack Obama.

    Die übrigen würden in einem Nachbarland, vermutlich Kuwait, auf einen möglichen Einsatzbefehl warten. Am Rande der Atomverhandlungen in Wien kam es auch zu ersten Gesprächen mit dem Iran darüber, wie die beiden Staaten die Gewalt im Irak stoppen könnten.
    (tzi/ach)