Die Anschläge ereigneten sich in einem südlichen Vorort von Beirut, in dem hauptsächlich Schiiten wohnen. Das Viertel gilt als Hochburg der Hisbollah, die im Syrien-Konflikt auf der Seite der Regierungstruppen kämpft. Im Netz tauchte ein Bekennerschreiben der Terrormiliz "Islamischer Staat" auf, das allerdings zunächst nicht verifiziert werden konnte. Der Fernsehsender LBC berichtete, insgesamt seien vier Selbstmordattentäter unterwegs gewesen. Nachdem die beiden ersten ihren Sprengsatz gezündet hätten, sei ein dritter geflohen. Der vierte sei getötet worden.
Libanons Ministerpräsident Tamman Salam erklärte den Freitag zum Trauertag. Hochrangige Politiker riefen die Libanesen zur Einheit auf.
Krise durch syrischen Bürgerkrieg
In den südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut gab es in den vergangenen zwei Jahren bereits ähnliche Anschläge. Der Libanon steckt in einer tiefen politischen Krise - auch wegen des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien. Dort stehen sich Libanesen in zwei Lagern gegenüber. Auf der einen Seite die schiitischen Hisbollah-Kämpfer, die Präsident Baschar al-Assad unterstützen, auf der anderen Seite libanesische Sunniten, die für die Rebellen kämpfen.
Im Libanon selbst leben wiederum eine Million syrische Flüchtlinge - oft unter schwierigen Bedingungen in Zeltstädten.
(at/am)