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Terror in der Türkei
Trauer und Bestürzung über Anschlag in Istanbul

Der Terroranschlag auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul hat weltweit Bestürzung ausgelöst. Das Attentat ist das jüngste in einer Serie von Terrorakten in der Türkei. International werden Forderungen nach einem verstärkten Kampf gegen die Terrormiliz IS laut.

    Vor dem Atatürk-Flughafen in Istanbul trauern Menschen.
    Vor dem Atatürk-Flughafen in Istanbul trauern Menschen. (AFP / Ozan Kose)
    Bei dem Anschlag am Istanbuler Atatürk-Flughafen wurden mindestens 41 Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Aus türkischen Regierungskreisen hieß es, unter den Toten seien mindestens 13 Ausländer. Regierungsvertreter vermuten Kämpfer der Terrormiliz IS hinter dem Anschlag. Weltweit zeigten sich Politiker schockiert.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte: "Ich möchte dem ganzen türkischen Volk aber sagen, dass wir uns im Kampf gegen den Terrorismus vereint sehen und uns gegenseitig unterstützen werden."
    Die USA verurteilten den Anschlag und sicherten der Türkei ihre Hilfe zu. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte ein verstärktes Vorgehen gegen Terrorismus. Italiens Regierungschef Matteo Renzi schrieb auf Twitter: "Unser Herz teilt den Schmerz des türkischen Volks über die tragischen Nachrichten, die aus Istanbul kommen." Auch die Regierungen vieler anderer Länder wie Frankreich, der Iran und Pakistan verurteilten die Tat.
    Türkei mehrfach Ziel von schweren Anschlägen
    Schon in den vergangenen Monaten wurde die Türkei mehrfach Ziel von Anschlägen. Am 19. März erschütterte ein Selbstmordattentat Istanbuls größte Einkaufsstraße Istiklal Caddesi. Fünf Menschen starben, darunter der Attentäter. Diesen identifizierten die Behörden später als türkischen Staatsbürger mit Verbindungen zur Terrormiliz IS. Wie bei früheren Attacken im Land, die dem IS zugeschrieben werden, gab es keine Bekennerbotschaft.
    Einsatzkräfte nach dem Anschlag in einer Fußgängerzone in Istanbul 
    Die Einkaufsstraße in Istanbul wurde nach dem Anschlag abgeriegelt. (AFP / Bulent Kilic)
    Nur wenige Tage vorher hatte sich eine mutmaßliche kurdische Extremistin in der Hauptstadt Ankara am zentralen Kizilay-Platz in die Luft gesprengt, 37 Menschen starben. Die militante Organisation TAK - Freiheitsfalken Kurdistans - bekannte sich. Es handelt sich um eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.
    Zwölf Deutsche starben bei Selbstmordanschlag
    Mitte Februar kamen 29 Menschen in Ankara ums Leben, als ein Selbstmordattentäter eine Bombe zündet. Unter den Opfern sind vor allem Angehörige des Militärs. Auch in diesem Fall bekannte sich die Gruppe TAK zu der Tat.
    In Deutschland besonders in Erinnerung geblieben ist ein Anschlag im Januar. Damals sprengte sich ein Attentäter in der Istanbuler Altstadt in die Luft. Zwölf deutsche Touristen starben. Nach Behördenangaben wurde die Attacke von einem Syrer mit Verbindungen zum IS verübt.
    Der schwerste Anschlag in der Geschichte der Türkei ereignete sich im Oktober 2015: Während einer Friedenskundgebung kam es vor dem Hauptbahnhof von Ankara zu zwei Selbstmordattentaten. 102 Menschen wurden getötet. Die Behörden sehen eine örtliche IS-Zelle als Drahtzieher.
    (hba/am)