Die Bombe explodierte gegenüber dem Busbahnhof im Vorort Nyanya, wo sich zur Zeit des Attentats zahlreiche Menschen aufhielten. Augenzeugen berichteten, dass ein mit Sprengstoff beladenes Auto in der Nähe eines Kontrollpunktes in die Luft geflogen sei. Soldaten und Polizisten kontrollierten dort Autofahrer. Als sich der Verkehr staute, explodierte der Sprengsatz. Vor der Explosion sei ein Mann aus dem Auto gesprungen und weggelaufen.
In der Stadt soll in wenigen Tagen das internationale Weltwirtschaftsforum zu Afrika stattfinden. Zu der einwöchigen Veranstaltung haben sich hochrangige Politiker angemeldet, unter anderem auch der chinesischen Regierungschef Li Keqiang, berichtet ARD-Korrespondentin Anne Allmeling.
Für den Anschlag Mitte April bekannte sich die islamistische Gruppe Boko Haram. Die Hinweise verdichten sich, dass sie auch diesmal für das Attentat verantwortlich ist.
Schicksal der vermissten Schülerinnen ungewiss
Stunden vor dem Anschlag in Abuja sind in der nordöstlichen Provinz Borno hunderte Menschen für die Freilassung der vor zwei Wochen verschleppten Schülerinnen auf die Straße gegangen. Die Wut der Eltern richtete sich vor allem gegen die Unfähigkeit der Behörden, die 16 bis 18 Jahre alten Schülerinnen zu finden.
Die Mädchen wurden von Mitgliedern der islamistischen Gruppe Boko Haram aus einer Schule in Chibok entführt. Heute gab die Polizei bekannt, dass die Zahl der noch vermissten Mädchen auf 276 gestiegen ist. Am Tag der Entführung fanden in der Schule Abschlussexamen statt, so waren auch Schülerinnen aus anderen Einrichtungen in der Schule in Chibok anwesend. Insgesamt wurden mehr als 300 Schülerinnen verschleppt, 53 konnten fliehen.
(gut/tön)